Album insights
Jean Françaix kam 1912 in Le Mans zur Welt, sein Vater leitete dort das Konservatorium. Bereits früh veröffentlichte er mit nur neun Jahren seine erste Klavierkomposition und erhielt später am Pariser Konservatorium Unterricht bei Nadia Boulanger. David Drew hob die große Wirkung ihrer Ausbildung hervor. In seinen Werken, die zahlreiche Genres von Kammermusik über Ballette bis hin zu Opern und Oratorien umfassen, verband Françaix Präzision mit Bescheidenheit und zeigte dabei stets eine besondere Klarheit und einen pointierten Stil.
Im Jahr 1930 wurde ihm am Pariser Konservatorium der erste Preis für Klavier verliehen. Bereits als 22-Jähriger trat er beim Lamoureux-Konzert in Paris als Solist mit seinem eigenen Concertino für Klavier und Orchester auf – ein typisches Beispiel für seinen eleganten, humorvoll-leichten Kompositionsstil. Die auf dieser CD vorgestellten Werke spiegeln durch ihre klaren Strukturen und sparsamen Mittel seine besondere Treffsicherheit wider.
Das Ballett „Les malheurs de Sophie“ basiert auf dem bekannten Kinderbuch von Sophie, Comtesse de Ségur. Françaix setzte die Geschichte des lebhaften Mädchens musikalisch um und betonte dabei kindliche Fantasie. Die Komposition ist in drei Teile untergliedert und vermittelt eine unbeschwerte, heitere Atmosphäre mit sanften Momenten.
Auch „Les bosquets de Cythère“, eine Walzersuite aus dem Jahr 1946, knüpft an die französische Musiktradition an und spielt ironisch mit dem Motiv der Liebesinsel Kythera. Die Suite überzeugt durch ihre feinsinnige musikalische Gestaltung und funkelnde Ironie.
Françaix verstand es, traditionelle Elemente mit moderner Musiksprache zu verbinden und so sein charakteristisches kompositorisches Können bis ins Detail hörbar zu machen.