Zu den Inhalten springen
Bortkiewicz: Piano Sonata No. 2 & Other Works

Bortkiewicz: Piano Sonata No. 2 & Other Works

Nadejda Vlaeva

Dauer 77 Min

Künstler:innen


Album insights

Seit etwa einem Vierteljahrhundert erfährt die romantische Musik eine Renaissance, wodurch Komponisten ins Licht rücken, die zuvor wenig Beachtung fanden. Ihr Vergessen lag damals weniger an der Qualität ihrer Werke, sondern vielmehr an den sich wandelnden künstlerischen Strömungen im frühen 20. Jahrhundert. Mittlerweile nimmt diese Wiederbelebung der Romantik immer mehr Raum und Einfluss ein.

Im 19. Jahrhundert standen Klaviervirtuosen auf dem Höhepunkt ihres Wirkens. Sie schrieben eigene Stücke für ihre Auftritte und nutzten ihre Konzerte, um ihre technische Brillanz zu demonstrieren. Während zu Beginn des Jahrhunderts vor allem technische Perfektion zählte, wurde mit der Zeit die Eigenständigkeit des Komponierens wichtiger.

Xaver Scharwenka begann 1865 sein Studium an der Neuen Akademie der Tonkunst in Berlin, wo er Klavier und Komposition erlernte. Durch seine umfassende Ausbildung, sein Talent sowie seinen Fleiß gelang ihm der Durchbruch als Pianist und Komponist.

Nachdem Scharwenka eine erfolgreiche internationale Laufbahn als Konzertpianist absolviert hatte, zwang ihn der Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 zum Rückzug. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er hoch angesehen in Berlin, wo er 1924 verstarb. Als Pianist, Komponist und Lehrer hinterließ er einen bleibenden Eindruck.

Das Scherzo in G-Dur spiegelt jugendliche Energie wider und zeigt Scharwenkas Virtuosität am Klavier, ohne dabei den musikalischen Gehalt zu vernachlässigen. Die Barkarole in e-Moll überzeugt durch reichhaltige Klangeffekte am Klavier und eine ausdrucksstarke Melodie über einer bewegten Begleitung.

Die Novelette und Melodie, vermutlich aus dem Jahr 1875, zeichnen sich durch eine schlichte Melodieführung aus, die eine gelassene Atmosphäre schafft. In der Novelette sind zudem Einflüsse von Schumann zu erkennen.

Zu Scharwenkas Lebzeiten erfreuten sich seine Klaviervariationen großer Beliebtheit und wurden auch von anderen Pianisten aufgeführt. Die Variationen in d-Moll wurden später überarbeitet und gestrafft, sodass schließlich zwölf Variationen übrig blieben.

Die vier Polnischen Tänze op. 58 entstanden auf dem Höhepunkt von Scharwenkas Laufbahn. Sie bestechen durch reife Musikalität, ausgeklügelte Harmonik und anspruchsvolle Modulationen; das letzte Stück enthält möglicherweise eine subtile Anspielung auf die polnische Nationalhymne.