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Monteverdis sakrale Musik weist eine größere Vielfalt auf als oft vermutet. Während seiner Zeit am Hof von Mantua komponierte er hauptsächlich Madrigale und Opern. Dennoch ist es möglich, dass er auch für kleinere Kapellen kirchenmusikalische Werke schuf. Seine Publikation von 1610 könnte als Versuch gesehen werden, sich als Komponist geistlicher Musik zu etablieren. Diese Sammlung enthielt eine Messe im Palestrina-Stil sowie Psalmen, Hymnen und Motetten für die Vesper. Die Aufführung in Rom 1611 erhielt unterschiedliche Beurteilungen.
Nach dem Ableben des Herzogs von Mantua verlor Monteverdi 1612 seine Stellung. Er suchte jahrelang nach einer neuen Position, bis er 1613 Kantor in Venedig wurde. In der Dogenkapelle San Marco stand Musik im Mittelpunkt von kirchlichem und staatlichem Leben. Monteverdis Kompositionen waren sowohl bei staatlichen Festmahlen als auch bei religiösen Zeremonien von Bedeutung. In San Marco galten strenge musikalische Vorschriften bezüglich verschiedener Ensembles und Instrumentierung.
Ein Großteil von Monteverdis geistlichen Kompositionen ist nicht erhalten geblieben. Besonders bekannt unter den überlieferten Werken sind zwei Sammlungen: die "Selva morale e spirituale" und die "Messa a quattro voci et salmi". Seine Werke reichen von konservativen bis zu modernen Stilen. In seinen Motetten und Messen entwickelte Monteverdi aus einfachen Grundideen beeindruckende Kompositionsformen. Selbst im fortgeschrittenen Alter setzte er seine experimentelle Herangehensweise fort.
In diversen Anthologien und Veröffentlichungen finden sich geistliche Werke Monteverdis, darunter Motetten, Psalmvertonungen und Duette. Seine Musik verband majestätische Anrufungen der Jungfrau Maria mit abwechslungsreichen musikalischen Formen und Stilrichtungen. Die sakralen Kompositionen Monteverdis zeugen von seiner meisterhaften und experimentierfreudigen Herangehensweise an religiöse Musik.