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Korngold und Marx pflegten trotz eines fünfzehnjährigen Altersunterschieds und der erzwungenen Trennung während des Zweiten Weltkriegs, als Korngold im amerikanischen Exil lebte, eine lebenslange Freundschaft. Die beiden österreichischen Komponisten waren in der spätromantischen Tradition verwurzelt und brillierten als Pianisten.
Als namhafter Pädagoge leitete Marx die Wiener Staatsakademie und unterrichtete zeitweise sogar Korngolds jüngeren Sohn Georg. Seine Tätigkeit als Kritiker und Autor spiegelte seine große Wertschätzung für den jüngeren Kollegen wider, wie erhaltene Korrespondenzen und Rezensionen belegen. Gemeinsam gründeten sie 1923 ein 'alternatives' Salzburger Festival als Gegenpol zur von Schönbergs Kreis dominierten Internationalen Gesellschaft für Neue Musik. Zusammen mit Zemlinsky, Grosz, Gál, Bittner und anderen organisierten sie ein viel beachtetes Festival, das moderne Musik jenseits serieller Techniken präsentierte und das offizielle Komitee, besonders IGNM-Gründer Edward J. Dent, verärgerte.
Das Romantische Klavierkonzert von Marx zeigt seine harmonischen Fähigkeiten mit Einflüssen von Schumann, Brahms und Reger.
Korngolds Klavierkonzert in C-Dur für die linke Hand hingegen erscheint wie eine einsätzige Symphonie. Dieses bemerkenswerte Werk, das nach seinem Opernerfolg 'Die tote Stadt' entstand, besticht durch unerwartete Harmonien und intensive Tonalität. Komponiert für den einarmigen Pianisten Paul Wittgenstein, zeichnet es sich durch Korngolds charakteristischen melodischen und harmonischen Stil aus.
Das einstige Wunderkind aus Brünn wurde später als Opernkomponist und Pionier der Filmmusik in Hollywood weltberühmt. Sein C-Dur Klavierkonzert demonstriert sein modernes harmonisches Verständnis und fesselt mit einzigartigen melodischen Verbindungen bis zur Schlusskadenz. Nach seiner Wiener Uraufführung 1924 gilt es bis heute als außergewöhnliches musikalisches Konzept.