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Zarębski: Piano Quintet – Żeleński: Piano Quartet

Zarębski: Piano Quintet – Żeleński: Piano Quartet

Jonathan Plowright, Szymanowski Quartet

Dauer 72 Min

Album insights

Die Premiere von Sibelius' Kullervo-Sinfonie am 28. April 1892 in Helsinki hatte eine weitreichende Wirkung auf die Karriere des damals noch jungen Komponisten und prägte zugleich das Selbstverständnis einer finnischen Nationalmusik. Sibelius selbst leitete das Konzert in der Aula der Universität Helsinki, begleitet von renommierten finnischen Solisten wie dem Bariton Abraham Ojanperä und der Sopranistin Emmy Achté. Das Publikum war prominent besetzt und zeigte sich äußerst angetan von der Aufführung. In einer Phase, in der Finnland nach Eigenständigkeit strebte, erhielten solche musikalischen Ereignisse eine politische Dimension. Kritiker wie Oskar Merikanto und Karl Flodin betonten die Bedeutung von Kullervo für die nationale Musiklandschaft. Für Sibelius stellte das Werk einen Meilenstein dar, brachte jedoch auch persönliche künstlerische Herausforderungen mit sich.

Die Wurzeln von Kullervo lassen sich bis in Sibelius’ Studienzeit in Wien zurückverfolgen, wo er Unterricht bei Robert Fuchs und Karl Goldmark erhielt. Dort kam er mit aktuellen musikalischen Strömungen in Kontakt und lernte bedeutende Kompositionen kennen. Inspiriert von Wagner und Bruckner, begann er, sich intensiv mit dem finnischen Nationalepos Kalevala auseinanderzusetzen. Nach seiner Rückkehr nach Finnland im Sommer 1891 vertiefte Sibelius seine Beschäftigung mit der finnischen Volksmusik und fertigte eigene Transkriptionen von Runengesängen an. Obwohl er später behauptete, seine Kompositionen seien frei von direkten Einflüssen, verweist Kullervo auf eine Verbindung zur finnischen Volksmusik, die Sibelius mit anderen musikalischen Elementen zu einer spannungsgeladenen Klangsprache verband.

Die Sinfonie erzählt die tragische Geschichte Kullervos in fünf Sätzen, wobei Chorpassagen im dritten und fünften Satz erscheinen. Sibelius gelang es, die dramatischen Höhepunkte der Handlung eindrucksvoll in Musik zu übersetzen und die dunkle Atmosphäre der Erzählung überzeugend darzustellen. Jeder Satz spiegelt einen Aspekt der Geschichte wider, von Kullervos schicksalhaften Entscheidungen bis zu seinem tragischen Ende. Mit markanten Themen und kraftvoller Orchestrierung transportierte Sibelius die düsteren Stimmungen des Werkes auf eindringliche Weise.