Zu den Inhalten springen
Berwald: Chamber Music

Berwald: Chamber Music

Susan Tomes, The Gaudier Ensemble

Dauer 127 Min

Album insights

Im Jahr 1951 ordnete Otto Friedrich Deutsch in seinem Thematischen Katalog der Werke Schuberts ein Folienskript mit Notizen des Komponisten, das als „Symphonie“ bezeichnet und auf D-Dur datiert war, als möglichen Versuch einer D-Dur-Symphonie ein und gab ihm die Nummer D615. Auffällig ist, dass das Manuskript neun Sätze enthält, von denen die meisten unvollständig sind und sich entweder in D-Dur oder verwandten Tonarten befinden, was wiederum Zweifel an Deutschs Interpretation aufkommen ließ. Auf dem Umschlag des Folienskripts steht „Zwei Symphonien in D“, was vermuten lässt, dass darin mehrere Symphonien angesprochen werden. Über mehr als 25 Jahre hinweg wurde Deutschs Einordnung jedoch nicht angezweifelt.

Als 1978 das Skript genauer untersucht wurde, stellte sich heraus, dass darin Entwürfe zu drei verschiedenen Symphonien aus den Jahren 1818, 1821 und 1828 enthalten sind. Insgesamt begann Schubert mit der Komposition von 13 Symphonien, von denen er sieben vollendete. Nach Abschluss seiner sechsten Symphonie wandte sich Schubert der berühmten „Unvollendeten“ zu, die trotz ihrer Popularität nicht als vollwertige Symphonie betrachtet wird. Mit der „Unvollendeten“ betrat Schubert eine neue, expressive Klangwelt in der Symphonik.

Die Symphonien Schuberts werden meist mit den Nummern 1 bis 9 aufgeführt. Die als „Zehnte“ bekannte Symphonie blieb durch Schuberts Tod unvollendet. Die erhaltenen Fragmente dieser Symphonien bieten Einblick in Schuberts experimentelle Phase und seine Entwicklung als Sinfoniker. Obwohl viele Werke nur als Fragmente überliefert sind, bleibt das Interesse an Schuberts „Unvollendeter“ ungebrochen, da ihre abschließende Gestalt durch den frühen Tod des Komponisten der Spekulation überlassen bleibt.