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Johann Peter Pixis und Sigismond Thalberg hatten scheinbar wenig Gemeinsamkeiten, außer dass beide Pianisten und Komponisten waren. Sie begegneten sich erstmals in Paris, als Thalberg einige Klavierstunden von Pixis erhielt, wie er auch bei Kalkbrenner und Moscheles in London und möglicherweise bei Hummel in Wien lernte. Die unauflösliche Verbindung zwischen ihnen besteht darin, dass beide zu Liszts Klavierextravaganza beitrugen - Thalberg schrieb Variation 1, Pixis Variation 3. Paradoxerweise wird Pixis' Name heute hauptsächlich durch dieses Gemeinschaftswerk erinnert.
Pixis, 1788 in Mannheim geboren, stammte aus einer Musikerfamilie und lebte von 1808 bis 1824 in Wien, bevor er nach Paris zog. Dort traf er auf Beethoven, Meyerbeer und Schubert. Thalberg hingegen wurde in kurzer Zeit zu einem der berühmtesten Musiker Europas und zum Pianisten des österreichischen Kaisers ernannt. Man feierte ihn als Anführer einer neuen musikalischen Denkschule.
Thalbergs Ankunft in Paris im November 1835 beeindruckte zahlreiche einflussreiche Musiker, die glaubten, seine Innovationen am Klavier würden "einen modernen Klavierstil einleiten, der bleibenden Wert haben würde". Hector Berlioz schrieb begeistert, dass Thalberg der Schöpfer einer neuen Kunst sei, die er mit nichts vergleichen könne, was vorher existierte.
Thalbergs Erfolg in Paris wurde mit großer Eifersucht betrachtet, besonders von Franz Liszt, der Thalbergs Position als führender Virtuose in Paris herausfordern wollte. Nach gegenseitiger Kritik wurde ein Duell im Salon der Fürstin Belgiojoso organisiert. Die Fürstin erklärte diplomatisch beide zu Siegern mit den Worten: "Thalberg ist der erste Pianist der Welt - Liszt ist einzigartig."
Beide Komponisten schrieben zwei erfolglose Opern, doch während Thalberg durch seine "Dreihändige Technik" nachfolgende Pianistengenerationen stark beeinflusste, bleibt Pixis' Name hauptsächlich durch die Zusammenarbeit mit anderen bedeutenden Musikern seiner Zeit in Erinnerung.