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Organ Fireworks 14: Organ of Melbourne Town Hall

Organ Fireworks 14: Organ of Melbourne Town Hall

Christopher Herrick

Dauer 73 Min

Album insights

Ein bedeutendes, bislang unveröffentlichtes Manuskript aus dem Richard-Wagner-Museum in Bayreuth wird in den meisten Liszt-Verzeichnissen nicht genannt. Diese Sammlung besteht aus ungarischen Tanzmelodien, die für Klavier arrangiert wurden und auf Werken sowohl bekannter als auch weniger bekannter ungarischer Komponisten der Unterhaltungsmusik beruhen. Während der erste Abschnitt von Liszt selbst stammt, hat Ede Reményi die weiteren Teile beigesteuert und diese Liszt gewidmet.

Vermutlich beabsichtigte Liszt zu Beginn des Jahres 1853, seine Zusammenstellung traditioneller ungarischer Melodien zu erweitern. Genaue Angaben zur Entstehungszeit oder zum Zweck des Werks fehlen jedoch. Erst durch einen Beitrag von Géza Papp wurde die Existenz dieser Sammlung einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Insgesamt umfasst das Manuskript 18 Stücke, von denen einige vollständig ausgearbeitet sind. Viele dieser Kompositionen lassen sich problemlos aufführen, während andere kleinere Anpassungen benötigen.

Mehrere Stücke sind bereits fertiggestellt, andere befinden sich noch im Entwurfsstadium. So basiert beispielsweise das erste Stück auf einem Thema von Antal Csermák. Das zweite trägt den Titel „Csermák“ und das dritte verbindet Melodien von Janós Bihari mit denen eines unbekannten Komponisten. Einige Werke sind umfangreicher und greifen verschiedene Themen auf, deren Herkunft nicht immer eindeutig zu bestimmen ist.

Während einige Stücke vollständig vorliegen, sind andere nur teilweise fertiggestellt und bedürfen weiterer Ausarbeitung. In einigen Kompositionen lassen sich stilistische Merkmale unterschiedlicher Komponisten erkennen. Nummer 17 etwa vereint Themen von Bihari und Jancsi Polturás Lóczi, während Nummer 18 als kleine Romanze eine gefühlvolle Abschiedsstimmung vermittelt.

Die Entdeckung dieses bislang unbekannten Manuskripts ermöglicht einen tieferen Einblick in Liszts Arbeitsweise und seinen kreativen Umgang mit traditionellen Melodien.