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Ignaz Isaak Moscheles (1794-1870), geboren in Prag im Königreich Böhmen als Sohn jüdischer Eltern, zählte zu den herausragendsten Klaviervirtuosen Europas seiner Zeit. Seine musikalische Laufbahn begann am Prager Konservatorium unter Friedrich Dionys Weber, später studierte er in Wien Komposition bei Johann Georg Albrechtsberger und Antonio Salieri.
Nach 1808 etablierte sich Moscheles in Wien, wo er auch eine Freundschaft mit seinem Vorbild Ludwig van Beethoven pflegte. Seine Konzertreisen führten ihn durch Deutschland, Holland, Belgien, Frankreich und England. 1824 unterrichtete er den jungen Felix Mendelssohn Bartholdy auf Wunsch dessen Mutter, was den Beginn einer lebenslangen Freundschaft markierte. Nach seiner Heirat mit Charlotte Embden 1825 ließ er sich bis 1846 in London nieder, unternahm jedoch regelmäßig Konzertreisen auf dem europäischen Festland.
Auf Einladung Mendelssohns übernahm Moscheles 1846 die Klavierklasse am neu gegründeten Leipziger Konservatorium. Als Pädagoge zeichnete er sich durch vorbildliche Gewissenhaftigkeit aus. Er vertrat die Clementi-Schule mit ihrer Betonung auf ruhiger Handhaltung und Fingerfertigkeit, während er den Pedalgebrauch weitgehend vermied. Moscheles' Bedeutung als Pianist, Komponist und Lehrer prägte maßgeblich die Entwicklung der Klaviermusik seiner Epoche.