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Wenn man Bearbeitungen von Werken anderer Komponisten unberücksichtigt lässt, umfasst Liszts Œuvre für Klavier und Orchester etwa fünfzehn Kompositionen. Da sich die Erstfassung des Totentanzes jedoch deutlich von der späteren unterscheidet, erhöht sich die Gesamtzahl auf sechzehn. Möglicherweise sollte noch Liszts Anteil an den Ungarischen Zigeunerweisen (auch Konzert im ungarischen Stil genannt) mitgezählt werden. Es gibt zudem Werke für Klavier und Orchester, deren Existenz vermutet wird oder die einst von Liszt gespielt, aber nicht überliefert wurden: Zwei Konzerte aus seiner Jugendzeit sind verschollen, und von fünf wichtigen Solostücken existieren Hinweise auf orchestrierte Fassungen. Von den erhaltenen Kompositionen brachte Liszt selbst nur drei öffentlich zur Aufführung und veröffentlichte nur wenige eigenhändig.
Man kann sich vorstellen, dass der junge Liszt aufgefordert wurde, eigene Orchesterwerke zu schreiben und rasch Resultate präsentierte. Eine genaue zeitliche Reihenfolge der Entstehung ist schwer zu bestimmen. Doch Mitte der 1830er Jahre dürfte er das sogenannte Malédiction-Konzert, die Lélio-Fantasie sowie eine frühe Fassung des Ersten Konzerts konzipiert haben. In späteren Jahren nahm Liszt an einigen Werken Überarbeitungen vor, darunter das Capriccio alla turca und eine Orchesterbearbeitung seines Grand Solo de concert. Auch entstand die Ungarische Fantasie als bedeutender Beitrag seines Schaffens, während seine Bearbeitungen von Stücken Webers und Schuberts rasch an Popularität gewannen.
Gegen Ende der 1830er Jahre widmete sich Liszt drei Konzerten, deren endgültige Gestalt jedoch erst nach vielen Jahren im Druck erschien. Der Totentanz, ein besonderes Werk, blieb jahrzehntelang unvollendet und wurde erst posthum herausgegeben. Außerdem existiert eine überarbeitete Fassung des Concerto pathétique, die von zwei Schülern orchestriert wurde. Besonders große Resonanz fanden die Konzerte Nr. 1 und 2 unter Musikern, wobei das zweite Konzert als besonders poetisch und anspruchsvoll galt.
Die Herkunft der Fantasie über ungarische Volksmelodien und des Werks Ungarische Zigeunerweisen ist in einigen Punkten unsicher, insbesondere hinsichtlich der Urheberschaft. Die Ungarische Fantasie, auch als Konzert im ungarischen Stil bekannt, könnte in Zusammenarbeit mit der Pianistin Sophie Menter entstanden sein. Die Veröffentlichung erfolgte nach Tschaikowskis Tod, und die Details der Entstehung bleiben unklar. Dennoch verdient das Werk Beachtung, da eine Kooperation mit Tschaikowski möglich erscheint. Liszts Mitwirkung am Klavierpart kann angenommen werden, aber die genaue Quelle des Stücks ist nicht eindeutig belegt.
Liszts Kompositionen für Klavier und Orchester sind durch ihre Vielseitigkeit und Komplexität geprägt. Viele Hintergründe zu ihrer Entstehung liegen im Dunkeln oder beruhen auf Spekulationen. Sein Einfluss auf die Musikgeschichte bleibt bis in die Gegenwart von großer Relevanz.