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Boccherini: Flute Quintets, Op. 19

Boccherini: Flute Quintets, Op. 19

Musici

Dauer 70 Min

Künstler:innen


Album insights

Vincent d’Indy, ein Schüler von Franck, wies darauf hin, dass Mozarts bedeutende Streichquartette erst aus den Jahren 1789 und 1790 stammen, als Mozart bereits 33 Jahre alt war, und nicht aus dessen Jugendzeit. D’Indys Überzeugung betonte die zentrale Rolle der späten Beethoven-Quartette innerhalb des 19. Jahrhunderts. Als Debussy und Ravel das Genre des Streichquartetts für sich entdeckten, war für d’Indy der Bezug zu Beethoven unumgänglich. Francks Engagement für die Kammermusik, besonders sein im Alter von 66 begonnenes Streichquartett, war dabei von wesentlicher Bedeutung.

Das Streben nach Neuartigkeit zeigt sich bei Franck im kraftvollen ersten Satz seines Quartetts, während das Scherzo schon früh abgeschlossen wurde. Im Larghetto spiegelt sich eine Leichtigkeit, die an Mendelssohn erinnert. Das Finale zitiert zunächst Beethovens Neunte Sinfonie, bevor es einen eigenständigen Weg einschlägt. Nach Francks Tod bewahrte d’Indy dessen Ideale, indem er die Schola Cantorum gründete und diese Werte weitergab. Obwohl Franck und Fauré unterschiedliche Ansichten vertraten, einte sie die 'intériorité' sowie das Bestreben, jeweils ein Streichquartett als letztes Werk zu hinterlassen.

Faurés Zugang zur Gattung war geprägt von Zurückhaltung und einer konsequent modalen Schreibweise. Seine Quartette zeichnen sich durch reife geistige Durchdringung und technische Raffinesse aus. Mit einem klaren, kontemplativen Charakter und fein gearbeiteten rhythmischen Motiven schuf Fauré ein Quartett, das Einheit in Vielfalt verkörpert. Hier steht keine übermäßige Verzierung im Vordergrund, sondern eine durchdringende Reife – das grundlegende Kriterium für dieses Genre.