Album insights
Die Gitarrenquintette von Boccherini verkörpern eine außergewöhnliche musikalische Tiefe und Farbigkeit, erkennbar an zahlreichen Wiederholungsstrukturen. Obwohl er selbst kein Gitarrist war – sein Hauptinstrument war das Violoncello – verstand er es meisterhaft, die Sensibilität des 18. Jahrhunderts einzufangen und ein besonderes Klangerlebnis zu schaffen.
Im Gegensatz zu seinen Zeitgenossen Mozart und Haydn folgte Boccherini nicht den üblichen Sonatenformen. Seine Kompositionen werden häufig als vollendete musikalische Gemälde beschrieben, die sich durch einen unverwechselbaren Stil von anderen Komponisten seiner Epoche abheben.
Besonders bemerkenswert sind Boccherinis experimentelle Ansätze in seinen Streichquintetten. Der charakteristische Stracinando-Effekt, bei dem der Bogen quasi über die Saiten "geschleppt" wird, verleiht seinen Werken eine einzigartige Klangfarbe und hebt sie in der damaligen Musiklandschaft hervor.
Nach ausgedehnten Konzertreisen durch Italien und Frankreich erhielt Boccherini eine verlockende Einladung nach Madrid. In der spanischen Hauptstadt fand er unter der Schirmherrschaft von Don Luis, dem Bruder König Karls III. von Spanien, für mehrere Jahre eine künstlerische Heimat. Seine berühmtesten Streichquintette komponierte er für eine Besetzung mit zwei Violoncelli, wobei er gelegentlich selbst als zweiter Cellist mitwirkte – ein deutlicher Hinweis auf die zentrale Bedeutung dieser Werke in seinem Schaffen.