Album insights
Dieses Werk unterstreicht die kulturelle Bedeutung und die ausgeprägte Musikalität der königlichen Prinzen aus dem Hause Lancaster. Besonders hervorgehoben werden dabei die prachtvollen Hofkapellen, die dem berühmten Heinrich V., dem Sieger von Agincourt, seinem kunstsinnigen Sohn Heinrich VI. sowie dem heiliggesprochenen John Thwenge gewidmet sind. Das Antiphonar von Wollaton, ein farbenprächtiges Gesangsbuch des 15. Jahrhunderts, wird für seine unverwechselbaren liturgischen Melodien besonders gewürdigt.
Im Rahmen unseres Programms zeigen wir die Vielfalt englischer polyphoner Gesangsstile aus der Zeit Heinrichs V. und VI. Es werden sowohl eindeutig zugeordnete als auch anonyme Werke präsentiert, die die dynastischen Interessen der Lancaster-Herrschaft sowie die Vielseitigkeit der königlichen Kapellen widerspiegeln. Die Aufführung umfasst geistliche Kompositionen, die Heinrich V. zugeschrieben werden, und Motetten zur Marienverehrung.
Die Bridlington-Messe, die aus der Regierungszeit Heinrichs VI. stammt, basiert auf Melodien des Wollaton-Antiphonars. Sie demonstriert verschiedene musikalische Stile des 15. Jahrhunderts und wird im Zusammenhang mit weiteren Werken dieser Epoche präsentiert. Die Motetten sind zwischen den Messsätzen eingestreut und verbinden sich zu einer bedeutenden musikalischen Einheit.
Die Messe Quem malignus spiritus setzt auf einem Cantus planus der Bridlington-Liturgie auf. Diese umfangreiche Vertonung überzeugt durch ihre melodische Führung und rhythmische Ausgewogenheit. Darüber hinaus erklingen Weihemotetten – darunter Gloriosae virginis und Ave regina caelorum von Leonel Power – die sich durch besondere Klangfarben und hohe musikalische Qualität auszeichnen.
In der Musik des 15. Jahrhunderts spiegelt sich eine große Bandbreite an Ausdrucksformen wider, was sich sowohl in der Cantus-firmus-Technik als auch in den Motetten manifestiert. Besonders die Missa Quem malignus spiritus und weitere Stücke aus dem Chorbuch von Lucca belegen eindrucksvoll die Virtuosität und Eleganz der damaligen Sängerensembles.
Fryes Motette Ave regina caelorum erfreute sich großer Beliebtheit und besticht durch eine charakteristische, jedoch einfache Komplexität. Diese und weitere Motetten fanden sowohl in königlichen als auch in adeligen Kapellen ihren Platz, darunter auch das als Roy Henry bekannte Gloria für St. John.
Die Musik des 15. Jahrhunderts faszinierte mit ihrer Einzigartigkeit und ihren ästhetischen Vorlieben, was damals wie heute berührt. Besonders die Prinzen des Hauses Lancaster förderten diese Musik und hinterließen so einen bleibenden Beitrag zur europäischen Musikgeschichte.