Berliner Philharmoniker

Berliner Philharmoniker

Orchester

Die Berliner Philharmoniker erwarben nach ihrer Gründung im Jahr 1882 in kürzester Zeit einen exzellenten Ruf. Bereits im 19. Jahrhundert trat das Ensemble mit Komponisten wie Brahms, Tschaikowsky und Mahler auf. Diese Tradition wurde durch Gastdirigate von Sibelius, Richard Strauss, Paul Hindemith, Pierre Boulez, Peter Eötvös und John Adams bis zum heutigen Tag fortgesetzt. Das Potenzial des selbstbewussten Orchesters hat sich regelmäßig in der Zusammenarbeit mit gleichermaßen selbstbewussten Chefdirigenten entfaltet. Die Reihe reichte von Hans von Bülow, einem der besten Orchester-Erzieher des 19. Jahrhunderts, über den temperamentvollen Arthur Nikisch zunächst bis zu Wilhelm Furtwängler, der vielen Kennern bis heute als tiefgründigster Interpret des 20. Jahrhunderts gilt. Zwischen 1956 und 1989 stand Herbert von Karajan an der Spitze der Philharmoniker. Unter seiner Leitung gelang mit millionenfach verkauften Tonträgern der Übergang ins mediale Zeitalter sowie die Errichtung eines geeigneten, der internationalen Bedeutung des Klangkörpers angemessenen Konzertsaals: 1963 wurde die von Hans Scharoun entworfene Philharmonie eröffnet, die seither Bauten wie der Suntory Hall in Tokio als Vorbild diente. Auf Karajan folgte der kollegialere und introvertiertere Claudio Abbado. Fast gleichzeitig ereignete sich der Fall der Mauer. Der neuen Position in der Mitte eines vereinigten Deutschlands und Europas trägt nicht zuletzt eine 1991 begonnene Veranstaltungsreihe Rechnung: das Europakonzert wird jedes Jahr am 1. Mai, dem Gründungstag des Orchesters, an einem kulturhistorisch bedeutenden Ort des Kontinents ausgerichtet. Auf Abbado, der die Musik Mahlers, der Wiener Moderne und der Gegenwart zur Chefsache erklärte, folgte 2002 Sir Simon Rattle. Dieser erarbeitete mit dem Orchester nicht nur ein riesiges Repertoire von Bachs Matthäuspassion bis zu Uraufführungen, sondern etablierte auch das erfolgreiche Education Programm. Kirill Petrenko, der seit 2019 als Chefdirigent amtiert, fasziniert durch seine zugleich präzisen und leidenschaftlichen Interpretationen. Schwerpunkte seiner bisherigen Tätigkeit bilden klassisch-romantische Symphonik, Zweite Wiener Schule, russische Musik sowie bekannte Werke und Raritäten der Moderne. Die internationale Konzerttätigkeit führt die Philharmoniker auf Tourneen in aller Welt, wobei seit Karajans Zeiten regelmäßig auch die USA und der Ferne Osten als Reiseziele gewählt werden. Als Opernorchester ist der Klangkörper jedes Jahr bei den 1967 in Salzburg gegründeten Osterfestspielen zu erleben, die seit 2013 in Baden-Baden ausgerichtet werden.