Mussorgski: Chowanschtschina

Nur wenige russische Opern wirken so aktuell wie Mussorgskys Chowanschtschina. Religiöser Fanatismus und Intrigen, die das Musikdrama unter der Herrschaft Peters des Großen zeigt, bestimmen auch das heutige, ganz andere, aber ebenso unruhige politische Klima. Stein Winges kühne Inszenierung verdeutlicht diese Parallelen und verwandelt das Werk in eine Oper für das 21. Jahrhundert. Die von der Kritik gelobte Produktion, die 2007 Premiere feierte, ist hier in einer Wiederaufnahme des Jahres 2011 zu erleben. Michael Boder dirigiert Mussorgskys unvollendete Partitur in der von Schostakowitsch ergänzten Fassung. Neben dem russisch-sprachigen Ensemble beeindruckt auch der Chor des Liceu mit seinem so leidenschaftlichen wie idiomatischen Gesang.