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Mortelmans: Homerische symfonie & Other Orchestral Works

Mortelmans: Homerische symfonie & Other Orchestral Works

Royal Flemish Philharmonic, Martyn Brabbins

Dauer 67 Min

Album insights

Maurice Duruflés Vater war Architekt und arbeitete am Haus von Maurice Emmanuel, der als Professor für Musikgeschichte am Pariser Konservatorium tätig war. Während dieser Zeit erwähnte er seinen Sohn, der mit 17 Jahren als Organist in der Kirche Notre-Dame in Louviers spielte. Emmanuel schlug vor, dass Duruflé bei Tournemire Unterricht nehmen solle, um sich auf die Aufnahmeprüfung für die Orgelklasse des Konservatoriums vorzubereiten. Da ihm Tournemires Lehrmethode jedoch nicht zusagte, wechselte Duruflé zu Vierne, der mehr Wert auf eine strenge und formale Ausarbeitung der Improvisationen legte. Zwischen den unterschiedlichen pädagogischen Auffassungen von Freiheit und Disziplin konnte Duruflé profitieren; diese Gegensätzlichkeit prägt besonders sein Requiem.

Die Inspiration, ein Requiem auf Cantus-planus-Melodien zu basieren, könnte von Tournemire angeregt worden sein. Duruflé erinnerte sich eindrücklich an Tournemires Improvisationen an der Orgel von Sainte-Clotilde. Diese Einflüsse finden sich in seinem Requiem wieder. Die Entstehung des Werks verlief keineswegs linear: Zunächst komponierte Duruflé eine Orgelsuite über Choralthemen, stellte aber fest, dass sich musikalische und textliche Elemente schwer voneinander trennen ließen. Schließlich gelang es ihm, aus der geplanten sinfonischen Dichtung das Requiem zu entwickeln, das sich als überzeugend erwies.

Das Requiem wurde 1947 vollendet und gilt als musikalischer Ausdruck der Trauer für Frankreich. Faurés Requiem hatte dabei großen Einfluss auf Duruflé. Seine Tonsprache orientiert sich stark an den Kirchentonarten und verwendet Choralthemen, die er mit zeitgenössischer Harmonik verbindet und so eine ausdrucksstarke und emotionale Musik schafft.

Zwischen 1938 und 1939 entstanden Poulencs vier Bußmotetten, die die politische Lage jener Jahre widerspiegeln. Die Texte führten zu spannungsvollen und verführerischen Klangfarben in Poulencs Musik. Sein Lehrer Koechlin prägte entscheidend Poulencs Stil, der sich durch eine Verbindung von Sanftheit und Schärfe auszeichnete. Die Motetten wurden von den Petits Chanteurs à la Croix de Bois erstmals am Karfreitag 1939 aufgeführt.