Carl Orff

Werksarrangeur:in, Komponist:in

1895 — 1982
Carl Orff kam in München zur Welt, wo er im Alter von nur fünf Jahren mit dem Klavier-, Orgel- und Cellounterricht begann. Schon elf Jahre später veröffentlichte er seine ersten Lieder. Nach einem Dirigierstudium erhielt er Anstellungen in München, Mannheim und Darmstadt. Sein leidenschaftliches Interesse an Alter Musik veranlasste ihn, Werke von Barockkomponisten wie Monteverdi zu arrangieren. Sein bedeutsamstes musikpädagogisches Werk war das 1930 begonnene Schulwerk, die einzige Arbeit vor 1937, die noch erhalten ist; alle anderen hatte er vernichtet, weil er sie für uninteressant hielt. Seine außerordentlich berühmte Carmina burana stammt aus dem Jahr 1937, sie leitete eine Reihe von Werken ein, die auf das „totale Theater” abzielten und Orffs Namen international bekannt machten. Die Carmina burana basiert auf mittelalterlichen lateinischen und deutschen Texten über weltliche Themen, etwa die Wollust, und bezieht ihre Wirkung auch aus älteren Gestaltungsmitteln, wie Ostinato-Mustern, Textwiederholungen und komplexen und abwechslungsreichen Rhythmen. Ein extrem reiches Schlagwerk ersetzt die vertraute Instrumentierung des postromantischen Orchesters des späten 19. Jahrhunderts. Die klassische Melodie und die traditionelle Harmonie weichen auffälligen theatralischen Effekten, wobei Chöre und Schlagwerk in einem wahren Rausch wilder Begeisterung entfesselt werden.