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Komponist:in

Anton Webern

1883 — 1945

InfosAnton Webern

Anton Weberns Herkunft aus dem österreichisch-ungarischen Provinzadel scheint nicht so recht zu passen zu einem der kühnsten musikalischen Neuerer des 20. Jahrhunderts – einem bahnbrechenden avantgardistischen Komponisten, der neben Schönberg und Berg eine entscheidende Persönlichkeit der sogenannten Zweiten Wiener Schule war. Nach erstem Musikunterricht im ländlichen Kärnten studierte er Musikwissenschaft an der Universität Wien sowie Komposition bei dem führenden jungen Wiener Modernisten Arnold Schönberg. Unter dessen Obhut entwickelte Webern schnell eine eigene Musiksprache. Werke wie Im Sommerwind (1904) und Passacaglia (1908) zeigen große Sensibilität im Hinblick auf instrumentale und harmonische Farben, aber erst mit Fünf Sätze für Streichquartett (1909) beginnt er einen gänzlich neuen persönlichen Stil zu kreieren, der zunächst durch äußerste Prägnanz, freie Atonalität und eine Fülle ungewöhnlicher Klangwirkungen gekennzeichnet ist. Extrem kurz, aber hochkonzentriert und ausdrucksstark, verwenden seine reifen Werke Schönbergs Zwölftontechnik oft auf individuelle Weise. Fünf Stücke für Orchester (1913), die Symphonie (1928), Variationen für Klavier (1936) und Variationen für Orchester (1940) hatten dauerhaften Einfluss auf die klassische Musik nach dem Zweiten Weltkrieg. Webern konnte allerdings die umfassende Wirkung seines Schaffens nicht mehr erleben. Er wurde im September 1945 irrtümlich von einem amerikanischen Besatzungssoldaten erschossen.

Anton Webern: Biografie, Hauptwerke und Vermächtnis

Biografie

Anton Webern (1883–1945), geboren in Wien in eine bürgerliche Familie, wurde zu einem bahnbrechenden Modernisten und einer zentralen Figur der Zweiten Wiener Schule, gemeinsam mit Arnold Schönberg und Alban Berg. Seine frühen Musikstudien, zu denen Klavier- und Cellounterricht gehörten, führten zu weiterführender Ausbildung an der Universität Wien, wo er Schönberg begegnete, dessen Einfluss für ihn prägend war. Webern entwickelte rasch eine äußerst eigenständige musikalische Sprache, geprägt von extremer Prägnanz und Sensibilität für Klangfarbe und Sonorität[1][2][4].

Künstlerische Entwicklung

Anfangs vom ausgehenden romantischen Stil beeinflusst (vor allem in Werken wie Im Sommerwind und der Orchester-Passacaglia), kristallisierte sich Weberns Stil mit den Fünf Sätzen für Streichquartett (1909) heraus und markierte eine Hinwendung zur Kürze und zu neuen Ausdrucksmöglichkeiten. Gemeinsam mit Schönberg und Berg war Webern ein Wegbereiter der Atonalität und später der Zwölftonmusik, bei der alle zwölf Töne der chromatischen Skala ohne Bezug zu einem tonalen Zentrum organisiert werden. Weberns persönliche Annäherung an die Serienmusik machte seine reifen Werke – wie die Fünf Orchesterstücke (1913), die Symphonie (1928) sowie die Variationen für Klavier (1936) und Orchester (1940) – zu Modellen für Klarheit und emotionale Intensität[2][5].

Hauptwerke

Zu Weberns wichtigsten Werken zählen die Fünf Sätze für Streichquartett, op. 5 (1909), die Fünf Orchesterstücke, op. 10 (1913), die Symphonie, op. 21 (1928), die Variationen für Klavier, op. 27 (1936) und die Variationen für Orchester, op. 30 (1940). Diese Kompositionen markieren bedeutende Meilensteine seiner künstlerischen Entwicklung und gelten bis heute als bedeutend in der klassischen Musik[2][5].

Vermächtnis und Einfluss

Weberns Musik, die zu seinen Lebzeiten auf Kontroversen stieß, hat die Musikwelt nachhaltig beeinflusst. Sein innovativer Kompositionsstil und seine unverwechselbare musikalische Handschrift machen ihn zu einem der kühnsten musikalischen Neuerer des 20. Jahrhunderts[1][5].