Album insights
Die Namen Anton Stepanowitsch Arenski und Sergey Eduardowitsch Bortkiewitz sind kaum geläufig. Während Arenskis Klaviertrio in d-Moll am Rand des Kammermusikrepertoires verbleibt, fristet Bortkiewitz’ Musik ein Schattendasein.
Arenski, 1861 in Nowgorod geboren, zeigte früh musikalisches Talent und wurde stark von Balakirew geprägt. Obwohl seine Fähigkeiten nicht mit denen von Skrjabin, Medtner oder Rachmaninow konkurrieren konnten, verfolgte er konsequent seinen Weg als Komponist und Pädagoge. Seine Werke, beeinflusst von Chopin, Liszt und Balakirew, fanden eher Anklang im Salon als in der großen Klavierliteratur. Besonders das Klavierkonzert Opus 2 offenbart diese Einflüsse, bleibt aber hinter der Tiefe und Kühnheit seiner Zeitgenossen zurück. Mit seiner ersten Sinfonie gewann Arenski die Goldmedaille für Komposition und wurde zum Professor am Moskauer Konservatorium ernannt. Bedeutende Schüler wie Rachmaninow und Skrjabin gingen aus seinem Unterricht hervor. Nach anfänglichen Erfolgen übernahm er die Leitung der Hofsängerkapelle. Dennoch wurde sein Leben von Alkohol und Glücksspiel überschattet. Trotz der Wertschätzung durch Tschaikowski starb Arenski 1906 an Schwindsucht in einem Sanatorium.
Der 1877 geborene Bortkiewitz entstammt einer polnischen Adelsfamilie in Charkow. Seine musikalische Ausbildung führte ihn ans St. Petersburger Konservatorium und später nach Leipzig. Anders als viele Zeitgenossen widmete er sich hauptsächlich dem Komponieren und Unterrichten, anstatt eine Solistenkarriere zu verfolgen. Besonders sein erstes Klavierkonzert wurde für seine Virtuosität und emotionale Kraft gelobt. Der Schwerpunkt seines Schaffens lag auf Klavierwerken; daneben schrieb er auch Konzerte für Violine und Cello sowie Kammermusik und Opern. Bortkiewitz verstand sich als Romantiker und Melodiker und lehnte moderne, atonale Musik entschieden ab. Innovation war ihm weniger wichtig als Eleganz und melodische Raffinesse, wobei sein Stil von Chopin, Liszt und frühen russischen Komponisten beeinflusst ist.
Obwohl Arenski und Bortkiewitz nicht zu den berühmtesten Namen zählen, bereichern sie mit ihrer stilvollen und charakteristischen Musik weiterhin das Repertoire und verdienen Aufmerksamkeit.