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Duruflé: Requiem & 4 Motets

Duruflé: Requiem & 4 Motets

Corydon Singers, English Chamber Orchestra, Matthew Best

Dauer 51 Min

Album insights

Bach wurde vor allem als pragmatischer Komponist angesehen, der Musik vorwiegend aus praktischer Notwendigkeit schuf. Besonders auffällig ist dies bei seinen Kantaten, die in erster Linie für den lutherischen Sonntagsgottesdienst und die jeweils verfügbaren Vokal- und Instrumentalbesetzungen entstanden.

Von Bachs geistlichen Kantaten sind etwa zwei Fünftel verloren gegangen, jedoch sind rund 200 Werke erhalten geblieben, die vor allem in vier Zyklen zusammengefasst werden. Die frühesten dieser Kantaten komponierte er in Mühlhausen; in seiner Weimarer Zeit lag sein Schwerpunkt zunächst auf Orgelwerken. Ab 1714 widmete sich Bach jedoch verstärkt der Kantatenkomposition und strebte über einen Zeitraum von vier Jahren einen vollständigen Jahreszyklus an. Nach seinem Wechsel nach Leipzig im Jahr 1723 nahm er die Arbeit an Kirchenkantaten erneut auf.

Als Kantor an der Leipziger Thomaskirche war es Bachs Aufgabe, wöchentlich sowie an Feiertagen eine neue Kantate aufzuführen. Diese bildete einen festen Bestandteil der lutherischen Liturgie und erklang nach der Lesung der Bibel, noch vor dem Glaubensbekenntnis. Für viele Gottesdienstbesucher war die Kantate eine willkommene musikalische Unterbrechung, während die regelmäßige Kompositionsarbeit für Bach eine erhebliche Belastung darstellte.

Nur zwölf der circa 200 erhaltenen geistlichen Kantaten sind für Solisten geschrieben, meist aus dem dritten Zyklus, wobei einige ganz auf den Chor verzichten. Es gibt Werke, die speziell für Alt, Sopran, Tenor oder Bass bestimmt sind. Nur in wenigen Kantaten nimmt der Chor eine herausragende Rolle ein; einige Solokantaten werden zudem Telemann und Hoffman zugeschrieben.

Zu den Beispielen zählt die Kantate "Vergnügte Ruh', beliebte Seelenlust", die erstmals im Juli 1726 erklang. "Widerstehe doch der Sünde" stammt vermutlich aus dem Jahr 1714 und dokumentiert Bachs Übergang zum modernen Arienstil. Ebenfalls aus dem Jahr 1726 stammt "Gott soll allein mein Herze haben", das erstmals im Oktober zu hören war.

Diese Kompositionen verdeutlichen Bachs Virtuosität und schöpferische Entwicklung, da er unterschiedliche musikalische Stile und Instrumentierungen kunstvoll miteinander verband, um eindrucksvolle Kirchenkantaten zu gestalten.