Album insights
Pierre Villette komponierte während seiner Laufbahn etwa 80 Opus, darunter Orchester-, Kammer- und Chorwerke. Obwohl er mit Pierre Boulez am Pariser Konservatorium studierte, ging er kompositorisch eigene Wege, fernab der Avantgarde. Seine musikalischen Einflüsse reichten vom gregorianischen Gesang bis zu den Klangwelten von Poulenc und Messiaen. Aus den Inspirationsquellen Fauré, Debussy und Strawinsky entwickelte Villette eine besondere Tonsprache, die spirituelle und sinnliche Elemente verband.
In eine musikbegeisterte Familie hineingeboren, wurde Villette 1926 in der Normandie musikalisch früh geprägt. Sein Vater Henri betrieb nicht nur eine Tischlerei, sondern war vielseitiger Musiker und Komponist, der die musikalische Neigung seines Sohnes förderte. Mit sechs Jahren begann Pierre im Chor zu singen und sammelte vielfältige musikalische Erfahrungen. Trotz kriegsbedingter Unterbrechungen setzte er seinen musikalischen Weg fort und schuf bedeutende Stücke wie Ave verum und Salve Regina, die durch ihre raffinierten harmonischen Strukturen beeindrucken.
1957 übernahm Villette die Leitung des Konservatoriums in Besançon, wo er Lehrtätigkeit und Komposition vereinte. Werke wie O sacrum convivium zeigen deutliche Einflüsse von Messiaen, den er bewunderte, während andere Motetten wie Tu es Petrus für festliche Anlässe geschaffen wurden. Villettes künstlerischer Werdegang umfasste verschiedene Stile und Kompositionen, von Kirchenmusik bis zu international aufgeführten Werken, die seinem Schaffen zunehmend Anerkennung brachten.
Trotz internationaler Erfolge blieb die Resonanz in seiner französischen Heimat verhalten. Seine melodische und zugängliche Musik wird von Chören und Publikum weltweit geschätzt, fand jedoch bei französischen Ensembles kaum Beachtung. Dennoch empfand Villette Freude darüber, dass seine Werke im Ausland Wertschätzung erfuhren und sogar beim prestigeträchtigen Nine Lessons and Carols in Cambridge aufgeführt wurden. Seine Witwe Josette bedauert die mangelnde Anerkennung in Frankreich, ist jedoch überzeugt, dass ihr Mann aus dem Jenseits mit Stolz auf sein künstlerisches Erbe blickt.