Album insights
Alexander Skrjabin vereinte zahlreiche widersprüchliche Eigenschaften in seiner Persönlichkeit. Obwohl er gesundheitlich angeschlagen war und unter körperlicher Schwäche litt, sah er sich dennoch als Titan, der die Menschheit in eine neue geistige Sphäre führen wollte. Als Individualist unterhielt er enge Bindungen zu autoritären männlichen Persönlichkeiten. In seiner Musik verband Skrjabin klassische Formstrukturen, deren Wirkungskraft er zwar anzweifelte, deren Grundprinzipien er jedoch achtete, mit einer fortschreitenden Auflösung harmonischer Grenzen.
Obwohl Skrjabin ein Kosmopolit war, der einen Großteil seines Lebens außerhalb Russlands verbrachte, lehnte er es ab, folkloristische Elemente in sein Werk einfließen zu lassen. Seine Kompositionen stehen für die Verbindung aus klassischen Formen und einer ständigen Weiterentwicklung der Harmonik.
Bereits in jungen Jahren begann Skrjabin mit dem Komponieren von Sonaten. Diese Tätigkeit setzte er bis zu seinem letzten Werk auf einem russischen Landgut fort. Trotz seiner Bewunderung für Komponisten wie Schubert und Beethoven ließ er sich nur ungern von fremden Einflüssen leiten. Während er die traditionelle Sonatenform respektierte, trieb er die harmonische Entwicklung seiner Stücke stetig voran. Unter dem Einfluss seiner Lehrer entwickelte Skrjabin seine kompositorische Technik weiter und integrierte kontrapunktische Mittel, die in späteren Kompositionen sowohl subtil als auch drastisch auftreten.
Die Dramaturgie seiner Sonaten reflektiert Skrjabins tiefste Empfindungen. Seine Musik vereinte Hoffnung, Schmerz, Freude und Verzweiflung. Durch seine kompositorischen Methoden sowie seine ausgeprägte musikalische Intuition schuf er Werke, die sowohl mit komplexer Form als auch mit emotionaler Intensität beeindrucken. Damit verband Skrjabin traditionelle Komponenten mit innovativen Ideen und prägte die Musikwelt nachhaltig.