Album insights
Kurz vor Rubinsteins Konzert äußerte Karol Szymanowski gegenüber dem Pianisten, dass er sich einen Platz wünschte, von dem aus er ungesehen bleiben konnte. Obwohl Szymanowski sich außerhalb Polens künstlerisch neu orientieren musste, wird seine außergewöhnliche Position als Komponist inzwischen zunehmend anerkannt. Seine Werke überschreiten deutsche, französische sowie osteuropäische Einflüsse und kreieren eine eigene, von Mystik und Leidenschaft geprägte Klangwelt.
Die Vier Etüden, Opus 4, spiegeln deutlich die Inspirationen durch Chopin, Brahms und Wagner wider. Szymanowskis künstlerischer Werdegang lässt sich durch etablierte Stilrichtungen nachvollziehen. Die von Liszt beeinflusste Fantasie Opus 14 zeigt seine komplexen Strukturen und hohe Virtuosität.
Mit den drei Tondichtungen der Métopes aus dem Jahr 1915 beginnt Szymanowski, sich einem impressionistischeren Stil zuzuwenden. Jedes dieser Stücke nimmt Bezug auf die Odyssee und ist reich an mythologischen Motiven. Die Prägung durch Debussy und Ravel ist dabei unverkennbar.
Die 1915/16 entstandenen kurzen Klavierstücke „Masques“ spiegeln die Vielschichtigkeit der Handlung wider. In Werken wie „Tantris der Clown“, einer humorvollen Annäherung an die Tristan-Geschichte, sowie der „Serenade von Don Juan“, erprobt Szymanowski neue Ausdrucksmöglichkeiten, wobei bitonale Harmonik eine zentrale Rolle spielt.