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Handel: The Choice of Hercules

Handel: The Choice of Hercules

The King's Consort, Robert King

Dauer 66 Min

Album insights

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts orientierten sich Komponisten von Klavierkonzerten noch stark an den Werken Haydns und Mozarts. Jan Ladislav Dussek, der aus Čáslav in Böhmen stammte, verfasste innerhalb von drei Jahrzehnten nahezu zwanzig Klavierkonzerte. Während seine frühen Kompositionen noch deutlich den Einfluss seiner Vorbilder erkennen lassen, zeigen spätere Werke eine wachsende Eigenständigkeit und Innovation. Die vorliegende Auswahl umfasst drei Klavierkonzerte aus verschiedenen Schaffensphasen Dusseks. Nach seiner Geburt in Böhmen führte ihn sein Weg nach St. Petersburg, durch Litauen und Paris bis nach London, ehe er wieder in seine Heimat zurückkehrte. Dusseks Klavierkonzerte, die einen wesentlichen Teil seines orchestralen Oeuvres ausmachen, sind durch das klassische Dreisatz-Prinzip geprägt und stellen steigende Anforderungen an den Solisten. Bemerkenswert ist, dass Dussek bewusst auf die übliche Solokadenz verzichtete, was von nachfolgenden Komponisten übernommen wurde.

Das Es-Dur-Klavierkonzert op. 3 bleibt zwar der klassischen Form verhaftet, überrascht jedoch durch modulatorische Wendungen. Das Adagio in Moll entfaltet einen lyrischen Charakter, während das abschließende Rondo in seiner Lebendigkeit an Haydn erinnert. Mit dem um 1791 entstandenen F-Dur-Konzert op. 14 demonstriert Dussek eine Weiterentwicklung hin zu eigenen Themen und raffinierter Harmonik. Im Gegensatz dazu hebt sich das g-Moll-Konzert op. 49 durch eine dunklere, ernstere Grundstimmung und formale Neuerungen ab. Der Eröffnungssatz überzeugt durch innovative Gestaltungsformen, das Adagio in Es-Dur durch seine Zartheit, und das finale Rondo durch rhythmische Energie.

Gerade das g-Moll-Konzert verdeutlicht Dusseks Mut zu neuen Wegen in der Themenarbeit und erweitert die harmonischen Möglichkeiten, was später von romantischen Komponisten aufgegriffen wurde. Seine Sätze sind sorgfältig instrumentiert; so sorgt etwa das verstärkte Tutti im Es-Dur-Satz für einen charakteristischen Klang. Mit einer Mischung aus pathetischem Ausdruck und melodischer Rhythmik beschließt Dussek das g-Moll-Konzert und bleibt dabei konsequent dem dunklen Mollcharakter treu.