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Tchaikovsky & Scriabin: Piano Concertos

Tchaikovsky & Scriabin: Piano Concertos

Nikolai Demidenko, BBC Symphony Orchestra, Alexander Lazarev

Dauer 66 Min

Album insights

Im Zeitalter der Romantik entstanden zahlreiche Klavierbearbeitungen verschiedenster Herkunft, darunter Opern, Lieder, Chor- und Orchesterwerke, Orgelkompositionen sowie Stücke für Solostreicher. Ziel der großen romantischen Pianisten war es, mit ihren eigenen Arrangements sowohl das Instrument als auch den ausführenden Musiker wirkungsvoll zur Geltung zu bringen. Diese reiche Bearbeitungstradition eröffnete Interpreten und Zuhörern gleichermaßen neue Möglichkeiten, ihre Begeisterung intensiv auszuleben.

Die Faszination, die viele Werke auf Pianisten ausübten, führte zu einem Erlebnis voller sinnlicher und physischer Euphorie, insbesondere wenn sie sich tief in monumentale, klanggewaltige Stücke wie die aufwändigen Transkriptionen von Orgelwerken vertieften. Dabei stellt sich immer wieder die Frage, ob der Interpret eher den Komponisten oder den Bearbeiter ins Zentrum rückt. Betrachtet man die Bearbeitung jedoch mit Sorgfalt, Respekt und Hingabe, kann die Sichtweise des Arrangeurs von großer Bedeutung für die Interpretation sein.

Bachs Werke erfuhren häufig Bearbeitungen, da sie sowohl seinen starken Glauben als auch seine meisterhafte Beherrschung kontrapunktischer Formen widerspiegeln. Diese Eigenschaften inspirierten zahlreiche Komponisten des späten 19. Jahrhunderts, daran anzuknüpfen. Der virtuose Pianist Ignacy Friedman, der ein vielseitiges Repertoire pflegte, schuf ein beeindruckendes musikalisches Vermächtnis, bevor ihn eine Nervenentzündung zwang, seine Karriere frühzeitig zu beenden.

William Murdoch aus Melbourne, ein profilierter Pianist, stand zwar weniger im Rampenlicht, hinterließ jedoch durch seine Bearbeitungen und Aufnahmen ein bedeutendes musikalisches Erbe, das sein Talent und seine Leidenschaft dokumentiert. Percy Grainger wiederum, als kreativer Komponist und Pianist bekannt, lebte seine widersprüchliche Persönlichkeit in innovativen Arrangements und originellen Interpretationen aus.

Die zahlreichen Transkriptionen berühmter Werke wie der Toccata und Fuge in d-Moll, Choralvorspiele und Konzerte belegen nicht nur die Wertschätzung renommierter Pianisten wie Friedman, Grainger und Murdoch, sondern auch die Vielfalt an interpretatorischen Ansätzen. Jede Bearbeitung verleiht den Originalstücken einen eigenen Charakter und macht sie zu zeitlosen Meisterwerken, die ihr Publikum immer wieder aufs Neue begeistern.