Album insights
Francis Poulenc vergleicht seine Zuneigung zu Chabrier mit der Beziehung zu einem wohlwollenden Vater, dessen Taschen stets voller Überraschungen sind. In schwierigen Zeiten findet er in Chabriers Musik Trost. Stephen Hough wiederum charakterisiert sein aktuelles Klavieralbum als eine Auswahl französischer Musik, die an einen musikalischen Dessertwagen erinnert.
Alfred Cortot, der schweizerische Pianist, ist für seine schlichte Herangehensweise an klassische Werke bekannt. Seine Interpretationen von Gabriel Faurés Nocturnes und Barcarolles illustrieren seine breite Ausdruckspalette. Mit seinen Transkriptionen gelingt es Cortot, die monumentale Struktur der Originalwerke beizubehalten. Besonders hervorzuheben ist Faurés fünftes Barcarolle, das durch seine Unruhe und eine dramatische Durchführung vor der sanften Coda besticht.
Faurés Huit Pièces brèves unterstreichen seine Fähigkeit zur Improvisation, während Ravel mit der Alborada del gracioso spanisches Kolorit einfängt. In Houghs Arrangement ertönt Jules Massenets Crépuscule, das von einem Ballett inspiriert wurde. Obwohl Chabriers Werke gelegentlich wenig Beachtung finden, begeistern sie doch Künstler wie Ravel und Poulenc.
Mit Poulencs Mélancolie und Nocturne, Faurés Nocturne sowie Ravels Alborada del gracioso eröffnet sich eine Bandbreite an Stimmungen und Stilen. Das Programm wird durch Delibes' Sylvia und Liszts Réminiscences de „La juive“ ergänzt – jedes Stück erzählt seine eigene Geschichte und überzeugt mit individuellem musikalischem Ausdruck.