Album insights
Der russische Klaviervirtuose und Tonschöpfer gilt als bemerkenswerte Erscheinung des 19. und 20. Jahrhunderts. Seine künstlerische Laufbahn nahm Fahrt auf, als seine Mazurka Op. 3 Nr. 4 während eines Auftritts vor dem angesehenen Anton Rubinstein Anerkennung fand. Der berühmte Pianist würdigte den jungen Musiker und schuf spontan Variationen über dessen Melodie.
Die romantische Klaviertradition Russlands, beeinflusst von westlichen Strömungen, hat ihre Wurzeln in Künstlern wie John Field und Adolf von Henselt. Als Schüler Zwerews entwickelte sich Skrjabin zu einem einzigartigen Interpreten seiner eigenen Kompositionen. Unter Safonows Anleitung entfaltete er einen vielschichtigen und bahnbrechenden Kompositionsstil, der häufig zwei Klangschichten in der linken Hand vereinte.
Skrjabins Etüden spiegeln die Wandlung seiner musikalischen Ausdrucksweise wider. Nach anfänglich romantischem Stil wurden seine Werke ab 1900 ausdrucksvoller, harmonisch sowie strukturell vielschichtiger. Seine Etüdensammlungen Op. 8 und Op. 42 belegen seine künstlerische Reife und meisterhafte Klaviertechnik.
Von persönlichen Erlebnissen und philosophischem Gedankengut geprägt, erreichten Skrjabins Kompositionen mit den Etüden Op. 42 und später Op. 65 eine Verschmelzung von Tonalität und chromatischer Vielfalt. Seine späteren Werke zeugten von einer tieferen geistigen Suche und einer mystisch-apokalyptischen Tendenz seines Denkens.
Mit den Etüden Op. 65 betrat Skrjabin die Spätphase seines Schaffens. Er probierte ungewöhnliche Intervalle aus und schuf Klänge, die als wegweisend gelten. Obwohl er früh verstarb, fasziniert Skrjabins Musik durch ihre Klangpalette, Aufbau und emotionale Tiefe bis in die Gegenwart.