Ferruccio Busoni

Ferruccio Busoni

Komponist:in

1866 — 1924
Die eigenen Eltern waren die ersten Lehrmeister von Busoni. Sein Vater, ein virtuoser Klarinettist, und seine Mutter, eine brillante Klavierspielerin, drängten ihn bereits ins Rampenlicht als Pianist, als er erst acht Jahre alt war. Schon vier Jahre später dirigierte er vor Publikum sein eigenes Stabat mater. Von Brahms ermutigt, reiste er nach Leipzig, wo er viele der großen Komponisten seiner Zeit kennenlernte. 1889 wurde er Klavierlehrer am Konservatorium von Helsinki und heiratete im folgenden Jahr Gerda Sjöstrand, die Tochter eines schwedischen Bildhauers. Kurz darauf gab er seine Stelle auf und ließ sich, nach Stationen als Klavierlehrer in Moskau und Boston, in Berlin nieder, wo seine Meisterklassen an der Akademie der Künste einen herausragenden Ruf genossen. Er nahm seine Karriere als Pianist und Dirigent wieder auf, reiste in die Vereinigten Staaten und engagierte sich für zeitgenössische Musik. Busonis Werke waren innovativ bis ins Extrem, etwa durch Polytonalität, modale Harmonik, Mikrointervalle und selbst durch elektronische Klänge. Obwohl die meisten seiner Kompositionen für Klavier geschrieben wurden – die Elegien, die Fantasia contrappuntistica und die sechs Sonatinen beispielsweise –, komponierte er auch symphonische Werke und große Opern, allen voran Doktor Faust, eine „Dichtung für Musik”, die Busoni unvollendet hinterließ, als er 1924 starb.