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Album insights

Max Bruch gehört zu den Komponisten, die ihr bekanntestes Werk für eine kleine Pauschalsumme an einen Verleger verkauften. Sein Violinkonzert Nr. 1 in g-Moll, Op. 26, zählt heute neben der Schottischen Fantasie zu seinen berühmtesten Kompositionen und ist eines der populärsten Violinkonzerte im Repertoire für Solovioline.

Die Geschichte des Konzerts begann 1866, als es erstmals fertiggestellt wurde. Die Uraufführung fand am 24. April 1866 mit Otto von Königslow als Solisten statt, wobei Bruch selbst dirigierte. Diese Premiere war jedoch kein uneingeschränkter Erfolg. Daraufhin wurde das Konzert mit Hilfe des gefeierten Geigers Joseph Joachim erheblich überarbeitet und 1867 in seiner heutigen Form vollendet.

Die Premiere der überarbeiteten Fassung gab Joachim in Bremen am 7. Januar 1868, unter der Leitung von Karl Martin Rheinthaler. Nach dieser Aufführung etablierte sich das Werk im populären Repertoire und ist dort seither geblieben.

Das Schicksal der Partitur nahm eine tragische Wendung. Bruch verkaufte die Partitur vollständig an den Verleger N. Simrock für einen kleinen Pauschalbetrag, behielt jedoch eine eigene Kopie. Am Ende des Ersten Weltkriegs war er verarmt, da er aufgrund der chaotischen wirtschaftlichen Weltlage keine Tantiemen für seine anderen Werke einfordern konnte.

Der enorme Erfolg dieses Konzerts war für Bruch später eine Quelle tiefer Unzufriedenheit, da er dessen phänomenalen Erfolg nie wiederholen konnte. Etwa 40 Jahre nach der Komposition des Konzerts schrieb Bruch verärgert an einen Freund während eines Italienaufenthalts, dass überall Musiker bereit stünden, ihm sein erstes Konzert vorzuspielen, als hätte er keine anderen, ebenso guten Konzerte geschrieben.