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Francesco Xaverio Geminiani kam im Jahr 1687 in Lucca zur Welt. Seine Taufe erfolgte am 5. Dezember, während sein exaktes Geburtsdatum nicht dokumentiert ist. Den ersten Musikunterricht bekam er von seinem Vater Giuliano. Nach Studien bei Arcangelo Corelli in Rom kehrte er nach Lucca zurück, wo er die Position seines Vaters in der Cappella Palatina übernahm. Diese Stelle hatte er von 1707 bis 1709 inne, bevor er sie verlor.
Seine Karriere führte ihn 1711 als ersten Geiger und Dirigenten nach Neapel. Ab 1714 ließ er sich in London nieder, unternahm jedoch zahlreiche Reisen, unter anderem nach Dublin, wo er am 17. September 1762 verstarb. In London erlangte er schnell Anerkennung als virtuoser Violinist und widmete sich intensiv dem Konzertspiel, dem Unterrichten und der Komposition. Seine irischen Konzertreisen in den 1730er Jahren festigten seinen Ruf als herausragender Musiker.
Zu seinen ersten Veröffentlichungen zählten Violinsonaten. Dank der Patronage des 3. Herzogs von Essex konnte er sich in London etablieren. Geminiani arbeitete häufig an früheren Werken und überarbeitete seine Kompositionen systematisch. Besonders bekannt wurde er durch seine Concerti grossi, in denen er Violinsonaten von Corelli eigenständig umarbeitete.
Der englische Musikhistoriker Charles Burney lobte Geminianis Concerti grossi op. 3 aus dem Jahr 1733, die ihn "an die Spitze aller damals lebenden Meister" setzten. Seine Kompositionen entwickelten Corellis Stil weiter und zeichneten sich durch innovative Elemente aus.
Neben seiner Tätigkeit als Interpret und Komponist leistete Geminiani auch wichtige didaktische und theoretische Arbeit. Seine Abhandlung "Die Kunst des Geigenspiels op.9" ist ein bedeutendes Werk der Musiktheorie. Seine Violinsonaten und Concerti Grossi gelten noch heute als Musterbeispiele europäischer Instrumentalmusik, und seine Interpretation von "Madness" inspirierte sogar den Soundtrack des Films Barry Lindon von Stanley Kubrick.