Album insights
In der Zeit der Klassik erfreute sich das Klavierkonzert in London großer Beliebtheit, wozu vor allem Musiker wie Dussek, Field und Cramer beitrugen. Pianisten wie Clementi, Moscheles und Mendelssohn erweiterten die Vielfalt der europäischen Klavierszene. Obwohl auch britische Komponisten wie Potter und Macfarren eigene Klavierkonzerte schufen, ließ das Interesse in den 1830er Jahren merklich nach. Erst in den 1840er Jahren, mit dem Aufkommen technisch anspruchsvollerer Klaviermusik, kam es zu einer Veränderung, doch das britische Musikleben blieb insgesamt konservativ. Aus dieser Zeit stammen nur wenige Werke, etwa von Benedict und Parry, die den Einfluss von Sterndale Bennett erkennen lassen.
Ein Wendepunkt im Londoner Konzertleben war 1869 mit Cowens Klavierkonzert in a-Moll und den Konzerten in der St. James’s Hall erreicht, gefolgt von Stanfords Konzert in B-Dur vier Jahre später. In den 1870er und 1880er Jahren prägte Dannreuther, als Komponist, Musiker und Pianist, maßgeblich die Londoner Musikszene. Durch ihn wurden Werke von Chopin und Liszt in London eingeführt, und sein Einsatz für Tschaikowskis erstes Klavierkonzert unterstrich seine künstlerische Bedeutung.
Parry, von Dannreuther inspiriert, komponierte sein Fis-Dur Klavierkonzert, das 1880 in London mit Begeisterung aufgenommen wurde. Nach einer Überarbeitung konnte das Werk weitere Erfolge verzeichnen und spiegelte die romantischen Strömungen jener Epoche wider. Die Komposition überzeugte durch innovative Modulationen und ungewohnte Strukturen und verdient besondere Anerkennung.
Stanfords G-Dur Klavierkonzert, das ebenfalls von Dannreuther beeinflusst war, brachte neue Impulse in das Genre. Obwohl die Uraufführung ungünstig angesetzt war, fand das Werk zunehmend Anklang. Die Komposition bestach durch ihre Sonatenform und ein ausdrucksstarkes Adagio. Trotz fehlender offizieller Veröffentlichung bleibt Stanfords Konzert ein künstlerisch wertvoller Beitrag.