Album insights
Ignaz Moscheles, geboren 1794 in Prag, entstammte einer jüdischen, deutschsprachigen Familie. Seine musikalische Ausbildung erhielt er zunächst am Prager Konservatorium bei Friedrich Dionys Weber, bevor er nach Wien übersiedelte, wo er Kompositionsunterricht bei Johann Georg Albrechtsberger und Antonio Salieri nahm. Schon früh erlangte Moscheles als exzellenter Pianist und Komponist große Anerkennung; seine technischen Fähigkeiten verband er stets mit tiefem Ausdrucksvermögen.
Mit seinen Variationen über den Alexander-Marsch von 1815 feierte er einen entscheidenden Erfolg, der ihm europaweite Konzertreisen ermöglichte. Paris und London wurden zu wichtigen Stationen seiner Karriere. Eine enge Beziehung pflegte Moscheles zu Felix Mendelssohn Bartholdy, die ab 1824 seinen künstlerischen Weg maßgeblich beeinflusste.
Moscheles‘ Œuvre umfasst neben Klavierkonzerten auch Sinfonien und Kammermusik, in denen sich klassische Elemente mit romantischer Innovation verbinden. Besonders seine ersten und sechsten Klavierkonzerte zeigen seine kreative Eigenständigkeit und die Balance zwischen technischer Brillanz und emotionaler Tiefe. Während das Klavierkonzert Nr. 1 in F-Dur durch klassische Klarheit und heitere Stimmung beeindruckt, bildet das sechste Konzert (B-Dur, Fantastique) eine musikalisch geschlossene Einheit. Das siebte Klavierkonzert in c-Moll, dem Komponisten Meyerbeer gewidmet, vereint prägnante Motive mit einer vielschichtigen Gefühlswelt. Moscheles verstand es stets, Struktur mit Ausdruck zu verbinden und so originelle, faszinierende Werke zu schaffen.