
Wer Midori nur als brillanten Tschaikowsky- und zeitgenössischen Repertoire-Star kennt, übersieht leicht, wie zentral Johann Sebastian Bach in ihrem künstlerischen Leben steht. In Interviews beschreibt sie, dass sie „mit Bach aufgewachsen“ sei und seine Musik sie seit Kindheit begleite – ein kontinuierlicher Dialog, kein Projekt für zwischendurch. (Accentus Music)
In ihren Bach-Programmen verbindet Midori technische Souveränität mit einer fast meditativen Konzentration. Kritiken betonen die klar gezeichneten Linien, die flexible, aber nie manierierte Agogik und die Fähigkeit, mehrere Stimmen aus einer einzigen Geigensaite hörbar zu machen. (MIDORI)
Wer sich einen ersten Überblick über ihre Diskografie verschaffen möchte, findet auf STAGE+ ihr Künstlerprofil mit ausgewählten Aufnahmen und Projekten:
? Midori auf STAGE+
Parallel lohnt sich ein Blick auf den Bach-Kosmos selbst:
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Im Zentrum vieler Midori-Bach-Abende stehen die Sonaten und Partiten für Violine solo – Werke, die oft als „Bibel des Geigenrepertoires“ bezeichnet werden. (STAGE+) Für die Heilige Nacht sind vor allem zwei Sätze wie geschaffen:
die Sarabande aus der Partita d-Moll BWV 1004
die berühmte Chaconne, die dieses Werk krönt
Midori hat diese Musik u. a. im Schloss Köthen eingespielt – dort, wo Bach einen Großteil dieser Werke komponierte. Kamera und Mikrofon folgen ihr durch verschiedene Räume, in denen der Klang lange nachschwingt; Kritiker:innen sprechen von „sincerer, ehrlicher, würdevoller Bach-Meditation“. (Accentus Music)
Für die Heilige Nacht ist genau das entscheidend:
Die Sarabande wirkt wie ein stilles Gebet – breite Bögen, viel Luft zwischen den Phrasen, ein Puls, der eher atmet als treibt.
Die Chaconne entfaltet über gut zwölf Minuten eine Trauer- und Trostdramaturgie, die an ein inneres Weihnachtsoratorium erinnert: Dunkelheit, Fragen, Aufbegehren – und schließlich ein Licht, das nicht mehr verlöscht.
Auch wenn Midoris Köthen-Aufnahme derzeit nicht auf STAGE+ verfügbar ist, können Sie die Atmosphäre dieser Musik dort hervorragend nachspüren – etwa mit solistischen Bach-Produktionen wie:
J.S. Bach: Sei Solo – The Sonatas and Partitas for Violin Solo mit Thomas Zehetmair
? Album auf STAGE+
J.S. Bach: Sonatas and Partitas mit Henryk Szeryng
? Album auf STAGE+
Lesetipp dazu: Wie andere Geiger:innen Bach als Lebensprojekt verstehen, zeigt das KlassikAkzente-Special
? „Die Bibel des Geigenrepertoires – Renaud Capuçon spielt Bachs Sonaten und Partiten“.
Wenn die Kerzen etwas heruntergebrannt sind und vielleicht schon die ersten Plätzchenteller leer, darf der Bach-Klang ruhig weiter ausschwingen – etwas öffentlicher, etwas leuchtender. Midori selbst stellt Bach häufig in größere Programme, etwa neben Mendelssohn oder zeitgenössische Werke, und bewahrt doch immer die Klarheit der Linie.
Für Ihre Heilige-Nacht-Playlist passen dazu ideal die Violinkonzerte Bachs – Musik, die gleichzeitig licht und konzentriert ist:
Violinkonzert Nr. 2 E-Dur BWV 1042 – mit seinem weiten, gesanglichen Mittelsatz wie eine schwebende Adventsantiphon
Violinkonzert a-Moll BWV 1041, dessen langsamer Satz fast wie eine Weihnachts-Arie ohne Worte wirkt
das Doppelkonzert d-Moll BWV 1043, das die Idee von Gemeinschaft an diesem Abend klanglich widerspiegelt
Empfehlenswerte Einspielungen auf STAGE+:
Bach: Violin Concertos mit Giuliano Carmignola & Concerto Köln
? Album auf STAGE+
J.S. Bach: Violin Concertos Nos. 1 & 2; Partita Nr. 2 mit Daniel Lozakovich
? Album auf STAGE+
Video-Tipp für zwischendurch: Die Gigue aus der Partita d-Moll BWV 1004 mit María Dueñas – ein kurzer, tanzender Lichtblitz innerhalb der Nacht.
? Bach: Partita Nr. 2 d-Moll – Gigue (Video)
So könnte ein 45–60-minütiger Ablauf an Heiligabend aussehen – inspiriert von Midoris Bach-Welt, kombiniert mit Streams auf STAGE+:
Ankommen & Adventsstille
Midori: Sarabande aus der Partita d-Moll BWV 1004 (z. B. aus ihrer „Sonatas & Partitas“-Einspielung auf CD/DVD) (Discogs)
Danach ein Präludium oder eine langsame Fuge aus einer Solo-Sonate (g-Moll BWV 1001 oder a-Moll BWV 1003).
Innere Andacht
Auf STAGE+: ein Satz aus den Sonaten und Partiten (Zehetmair oder Szeryng).
Alternativ oder ergänzend ein kurzer Ausschnitt aus Bachs geistlicher Musik, etwa aus
? „J.S. Bach: Sacred Masterpieces“ – zehn CDs voller Kantaten und Passionen in legendären Richter-Aufnahmen.
Lichtmoment nach dem Essen
Ein langsamer Satz aus den Violinkonzerten (z. B. BWV 1042/2 mit Carmignola oder Lozakovich auf STAGE+).
Wer mag, lässt danach noch einmal die Chaconne laufen – als inneres Nachtgebet.
Ausklang gegen Mitternacht
Ein kurzer Bach-Choral – im Original oder in Bearbeitung, etwa „Ich rufe zu dir, Herr Jesu Christ“ in einem Gitarren-Arrangement, wie es KlassikAkzente kürzlich vorgestellt hat.
Wenn Sie Ihre Heilige-Nacht-Musik weiter ausbauen möchten, finden Sie auf KlassikAkzente und STAGE+ zahlreiche ergänzende Specials – ideal für die ganze Adventszeit:
„Von Barock bis Moderne: 12 Stücke, die in jede Klassik-Playlist gehören“ – mit Bach als Fixpunkt für jede Sammlung.
„Klassische Meisterwerke, die Regentage sofort wärmer machen“ – perfekt für die ruhigeren Tage zwischen den Jahren.
„Klassik zum Morgenkaffee: Diese Playlist macht sofort wach“ – wenn nach der Heiligen Nacht der erste Weihnachtsmorgen ansteht.
Und wer nach Midori weitere starke Violinstimmen für Bach sucht, kann direkt weiterstöbern – etwa bei Hilary Hahn, Renaud Capuçon oder den großen Bach-Projekten von András Schiff.
So wird aus der Heiligen Nacht ein Abend, an dem Midoris Bach nicht nur den Raum, sondern Schritt für Schritt auch die eigene innere Landschaft erhellt.
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