
Draußen glitzert der Frost auf den Fensterscheiben, drinnen legt sich Stille über den Raum. Ein einzelnes Klavier, ein paar leuchtende Kerzen, die ersten Töne setzen ein – und plötzlich öffnet sich eine Welt aus Schnee, Zuckerwerk und tanzenden Figuren.
Genau diesen Moment des winterlichen Staunens schenkt Nobuyuki Tsujii mit seiner Interpretation der Klaviersuite aus Tschaikowskis „Der Nussknacker“ auf STAGE+.
Bevor die ersten Schneeflocken in Tschaikowskis Musik fallen, lohnt sich ein Blick auf den Menschen hinter dem Klavier. Nobuyuki Tsujii ist von Geburt an blind und hat sich dennoch zu einem der eindrucksvollsten Pianisten seiner Generation entwickelt. Sein Spiel lebt von einem außergewöhnlichen Gehör, einem gewaltigen inneren Vorstellungsvermögen und einem Klang, der oft fast körperlich spürbar wirkt.
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Hörer:innen begegnen ihm weltweit in verschiedenen Konzertprogrammen, etwa beim Verbier Festival oder in der Suntory Hall in Tokio. Dort spannt er Bögen von Bach und Ravel, über Liszt bis Rachmaninow und zeigt, wie vielfältig ein einziger Abend am Klavier sein kann.
Gerade in der dunklen Jahreszeit entfaltet sein Ton eine besondere Wirkung. Er sucht nicht den schnellen Effekt, sondern baut Spannung über feine Nuancen auf, über Atempausen, über den Mut zur leisen Stelle. Diese Fähigkeit, das Innere zum Klingen zu bringen, macht ihn zu einem idealen Wegbegleiter durch die poetische Winterwelt des Ballets.
Die meisten kennen „Der Nussknacker“ als farbenprächtiges Ballett: eine Weihnachtsgeschichte mit Spielzeugsoldaten, dem Reich der Süßigkeiten, dem Tanz der Zuckerfee und dem berühmten „Blumenwalzer“.
Doch im Konzert mit Nobuyuki Tsujii geschieht etwas Besonderes. Am Ende des Programms steht die Konzertsuite aus „Der Nussknacker“ in der hochvirtuosen Bearbeitung von Mikhail Pletnev bevor. Ein Arrangement, das die ganze Klangfülle des Orchesters in die Hände eines einzelnen Pianisten legt.
Was im Orchester durch Flöten, Harfen, Streicher und Schlagwerk entsteht, muss am Klavier durch Anschlag, Pedal und Timing gezeichnet werden. Nobuyuki Tsujii formt daraus eine Art musikalische Miniaturbühne: Jede Stimme hat Farbe, jede Linie eine Richtung, jeder Akkord eine Temperatur. Das Ballett wird zur inneren Szene, die sich im Kopf der Hörer:innen abspielt.
Der „Winterzauber“ dieses Konzerts beginnt nicht sofort mit Tschaikowski. Zunächst führt Nobuyuki Tsujii durch verschiedene Facetten der Romantik. Beethovens „Waldstein“-Sonate bricht aus dem klassisch geordneten Kosmos aus und öffnet den Raum für neue emotionale Intensität.
Es folgen Chopins Nocturnes op. 27, die wie nächtliche Spaziergänge wirken: melancholisch, träumend, voller Zwischentöne. Die „Heroische“ Polonaise setzt dazu einen kraftvollen Kontrast, fast wie ein Fanfarenruf inmitten des Winters.
Mit den Liedbearbeitungen von Rachmaninow verdichtet sich die Stimmung. Diese Stücke tragen das Gewicht großer Sehnsucht in sich, zugleich aber auch Wärme und Trost. Wenn dann schließlich die Nussknacker-Suite einsetzt, fühlt es sich an, als würde sich die zuvor aufgebaute Spannung in ein glitzerndes Fest verwandeln. Aus innerer Sammlung wird Feier, aus der gedeckten Winterpalette werden leuchtende Farben.
Gerade diese Dramaturgie macht das Konzert zu einer idealen Wahl für einen Winterabend: Es ist kein bloßes „Best of“, sondern eine musikalische Reise, die behutsam auf den Höhepunkt zusteuert.
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Wer nach diesem Klavierabend noch mehr von Tschaikowskis Welt möchte, findet auf STAGE+ zahlreiche Wege dafür. Orchestrale Ballettsuiten aus „Schwanensee“ und „Dornröschen“ zeigen den Komponisten in seiner ganzen farblichen Fantasie und lassen bekannte Melodien in sattem Orchesterklang leuchten.
Für Familien und neugierige junge Hörer:innen gibt es Einspielungen, in denen Ausschnitte aus dem Nussknacker verständlich aufbereitet werden, etwa im Rahmen von „Klassik für Kinder – Komponisten von A–Z“, wo die berühmten Tänze in kleiner, zugänglicher Form begegnen.
Winter kann laut sein: mit vollen Terminkalendern, Feiertagsplänen, Erwartungen. Der Klavierabend mit [Nobuyuki Tsujii] und [Tschaikowskis] [Nussknacker]-Suite wirkt dagegen wie ein bewusst gesetzter Ruhepunkt. Keine große Bühne im Wohnzimmer, keine kostümierten Figuren, sondern ein Instrument, zwei Hände und eine Musik, die direkt ins Innere zielt.
Für Hörer:innen, die den Winter nicht nur als Jahreszeit, sondern als Stimmung erleben möchten, wird dieses Programm zu einem stillen Ritual. Die orchestrale Version des Nussknackers, die Ballettsuiten und die verschiedenen Aufnahmen auf STAGE+ erweitern diesen Moment zu einer ganzen persönlichen Winterplaylist, die sich immer wieder neu zusammenstellen lässt.
Wir wünschen eine besinnliche Zeit!
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