Dennoch wollen wir Ihnen hier heute einige der jungen Talente am Klavier vorstellen und welche Werke und Interpretationen Sie unbedingt hören sollten.
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Diese jungen Pianist:innen spielen, als würden sie dem Publikum direkt ins Ohr erzählen: klar, fein abgestuft und ohne jede Anstrengung. Ihre Programme sind so gebaut, dass man den Weg durch jedes Stück versteht – von der ersten Idee bis zum Ziel. Laut und leise stehen in gutem Verhältnis, das Tempo wirkt wie natürlicher Atem, und selbst in großen Klangmomenten bleiben die wichtigen Linien gut erkennbar.
Kurz: Musik, die Raum lässt und trotzdem trifft.
Aber wer steht eigentlich hinter den Stücken und Interpretationen?
Yunchan Lim stammt aus Südkorea und wurde 2022 als Gewinner der Van-Cliburn-Competition international bekannt. Sein Spiel wirkt konzentriert und unaufgeregt: Er lässt Melodien atmen, baut Spannung langsam auf und trifft im richtigen Moment ins Schwarze. Wer ihn das erste Mal hört, merkt schnell: Da sitzt jemand am Flügel, der nicht beeindrucken will, sondern berühren. Gute Einstiege sind romantische Stücke wie Mendelssohns kurze Klavierlieder, dazu Tschaikowskis „Die Jahreszeiten“ und Mussorgskys „Bilder einer Ausstellung“.
Der Kanadier Bruce Liu gewann 2021 den Chopin-Wettbewerb in Warschau – seither füllt er Säle auf der ganzen Welt. Sein Markenzeichen: Eleganz mit Biss. Er kann fein singen, aber auch zupacken, wenn es die Musik braucht. In seinen Recitals stellt er gern Haydn, Beethoven und Chopin neben modernere, rhythmisch pointierte Stücke.
Das wirkt nie willkürlich, sondern zeigt: Er kennt die Tradition und bringt sie mit heutiger Energie zum Klingen. Kammermusik spielt er mit ähnlicher Wachheit – zum Beispiel mit dem Apollon Musagète Quartett.
Mao Fujita aus Japan fiel 2019 bei einem großen Moskauer Wettbewerb auf. Sein Spiel ist hell und freundlich im besten Sinn: Man hört die Melodie sofort, nichts ist schwer oder kompliziert, und doch steckt viel Sorgfalt in jeder Phrase. In kompakten Konzertformaten – etwa einstündigen „Musical Moments“ – zeigt er, wie spannend eine gut erzählte Stunde am Klavier sein kann. Wer genauer hinhört, entdeckt, wie sauber er die linke Hand führt und wie klug er leise Stellen formt.
Isata Kanneh-Mason stammt aus einer bekannten Musikerfamilie in Großbritannien. Sie fällt durch durchdachte Programme auf: kleine musikalische Reisen, die etwas erzählen – von Clara Schumann bis zu amerikanischen Songfarben. Ihr Album „Summertime“ passt genau dazu: offen, farbig, zugänglich.
Im Konzert spricht sie das Publikum direkt an und schafft eine entspannte Atmosphäre, in der man sich sofort aufgehoben fühlt – ideal auch für Einsteiger:innen.
Alexander Malofeev tourt seit seiner Jugend durch Europa, Amerika und Asien. Bei ihm spürt man viel Energie, gleichzeitig behält er immer die Form im Blick. Schnelle Passagen wirken nicht gehetzt, sondern zielgerichtet; leise Stellen bleiben tragfähig. Das macht seine Auftritte besonders: Er kann große Klangwellen auslösen und im nächsten Moment ganz nah und persönlich klingen. In der Kammermusik zeigt er einen feinen Sinn für Partnerschaft und Zuhören.
Diese fünf Künstler:innen zeigen, wie vielfältig und zukunftsgewandt Klavierspiel heute klingen kann: Yunchan Lim mit poetischer Präzision, Bruce Liu mit Eleganz und Biss, Mao Fujita mit luzider Transparenz, Isata Kanneh-Mason mit kuratorischem Feinsinn und Alexander Malofeev mit architektonischer Intensität. Gemeinsam eint sie ein hörbares Verantwortungsgefühl für Struktur, Farbe und Atem – Musik, die nicht blenden will, sondern berührt und überzeugt.
Wählen Sie je nach Stimmung zwischen intimen Recitals, kammermusikalischen Dialogen oder kompakt kuratierten Alben.
Starten Sie mit den genannten Empfehlungen – viele Titel sind in 4K und teils Dolby Atmos verfügbar – und finden Sie die Pianistik, die Ihre Wahrnehmung erweitert.
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