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Bach – Abel – Hume

Bach – Abel – Hume

Anja Lechner

Dauer 66 Min

Johann Sebastian Bach

Cello Suite No. 1 in G Major, BWV 1007

Johann Sebastian Bach

Cello Suite No. 2 in D Minor, BWV 1008

Künstler:innen


Album insights

Im spätmittelalterlichen Frankreich des 14. Jahrhunderts entwickelten Komponisten eine besondere musikalische Ausdrucksform. Diese Musiker schufen durch verdichtete Strukturen, ungewöhnliche Melodieführungen und überraschende Dissonanzen einen einzigartigen Klangcharakter. Guillaume de Machaut (verstorben 1377) gilt als zentrale Figur dieser Bewegung, bekannt als Ars Nova, und sein Einfluss reichte bis weit ins 15. Jahrhundert hinein, wobei seine Werke noch um 1430 in Italien geschätzt wurden. Die musikalischen Innovationen dieser Epoche verschwanden nicht vollständig mit dem Jahrhundertwechsel. Machauts Ballade "Il m'est avis" verdeutlicht diese Tradition, während Veluts "Laissiés ester" (1409-1411 in Cambrai aufgeführt) polyrhythmische Elemente für dramatische Effekte nutzte. Leonel Powers "Gloria" erzeugt mit seiner intensiven Textur eine fast bienenkorbartige Klangwelt. Zwischen 1400 und 1430 strebten französische und französisch-niederländische Tonschöpfer nach einem harmonischeren Stil, der die Ars Nova-Tradition weiterentwickeln sollte. Die Werke von Johannes de Lymburgia und Johannes Brassart zeigen die Komplexität dieses Übergangs. Komponisten wie Binchois und Pierre Fontaine offenbarten dabei bemerkenswerte melodische Begabung. In Liedern wie "J'ayme bien celui qui s'en va" demonstrierte Binchois seine vielseitigen Fähigkeiten im Bereich der mittelalterlichen Liebespoesie, während er mit Kompositionen wie "Amoreux suy" eine nostalgische Atmosphäre erschuf, die das Wesen dieser Tradition widerspiegelt. Die Lieder von Binchois zeichnen sich durch effiziente Gestaltung und kontrollierte Ausdrucksweise aus, die die experimentelle Freiheit der Ars Nova-Periode bändigte. Seine Melodien in Werken wie "Amoreux suy" wurden mit großer Präzision und Sparsamkeit komponiert. In "Adieu mon amoreuse joye" zeigt sich Binchois' Fähigkeit, tiefe emotionale Verbindungen herzustellen. Der Einfluss englischer Komponisten zwischen 1420 und 1440 auf dem Kontinent entwickelte sich allmählich. Werke wie John Dunstables "Beata Dei genitrix" beeinflussten Dufay, Binchois und deren Zeitgenossen auf subtile Weise. Die englische Musikproduktion des frühen 15. Jahrhunderts wird in späteren Abhandlungen detaillierter untersucht. In Kompositionen wie Dunstables Werk und Bytterings "En Katerina solennia/Virginalis concio/SPONSUS AMAT SPONSUM" treten Rhythmus und Deklamation als wesentliche Elemente hervor. Die Darbietung dieser Lieder durch Lautentrios stellte eine besondere Interpretationsweise dar. Binchois' fein ausgearbeitete rhythmische Strukturen, wie in "Qui veut mesdire", eignen sich hervorragend für die Besetzung mit mittelalterlichen Lauteninstrumenten, wodurch die rhythmischen Nuancen besonders deutlich zur Geltung kommen.