
Bachs Weihnachtsoratorium und Händels Messiah sind ideale „Eintrittswerke“ für Klassikliebhaber:innen: eingängige Choräle, große Arien, klare Dramaturgie – und gleichzeitig genug Tiefe, um ein Leben lang wiederzukehren. Genau diese Mischung aus Struktur und Emotion trifft auf viele asiatische Klangideale: Respekt vor dem Notentext, Liebe zum Detail, Konzentration auf Linienführung und Textverständnis.
In Japan, Korea und China gehören Weihnachtsoratorien daher längst zur regulären Konzertkultur: Universitätschöre studieren das Weihnachtsoratorium in Originalsprache ein, professionelle Ensembles feiern mit Messiah-Singalongs den Saisonabschluss, und Spezialensembles widmen sich historisch informierter Aufführungspraxis – oft mit beeindruckender Konsequenz.
Auf STAGE+ lassen sich diese Werke in Referenzaufnahmen erleben – etwa Bachs Weihnachtsoratorium mit Karl Richter und dem Münchener Bach-Chor, eine Aufnahme, die für Generationen geprägt hat.
Bach: Christmas Oratorio, BWV 248 – Münchener Bach-Orchester & Karl Richter
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Ebenso unverzichtbar: die verschiedenen Messiah-Einspielungen, die die große Bandbreite des Händel-Klangs zeigen – von wuchtig-sinfonisch bis kammermusikalisch transparent.
Handel: Messiah – Trevor Pinnock & The English Concert
Handel: Messiah, HWV 56 – Karl Richter & London Philharmonic Orchestra
Wenn von asiatischen Bach-Interpretationen die Rede ist, fällt ein Name immer zuerst: Masaaki Suzuki. Mit dem Bach Collegium Japan hat er über Jahrzehnte einen vollständigen Kantaten-Zyklus vorgelegt und auch das Weihnachtsoratorium eingespielt – mit schlankem Chor, klaren Konturen und einer fast kammermusikalischen Transparenz.(Discogs)
Typisch für Suzuki und viele japanische Ensembles ist der Fokus auf:
Textverständlichkeit: selbst komplexe Rezitative bleiben verständlich und fließen natürlich.
Leichtes Legato statt Pathos: Choräle klingen gesammelt, nie schwer – ideal für die meditative Seite des Weihnachtsfests.
Klangbalance: keine Stimmgruppe dominiert, alles wirkt aufeinander abgestimmt wie eine feine Kalligraphie.
Dass Häuser wie die Hamburger Elbphilharmonie ihn mit dem Weihnachtsoratorium einladen, zeigt, wie selbstverständlich „Weihnachtsglanz aus Fernost“ inzwischen zur mitteleuropäischen Festtradition gehört.(Elbphilharmonie)
Wer diese Ästhetik mit „klassischen“ Interpretationen vergleichen möchte, findet auf STAGE+ starke Gegenpole:
Harnoncourt dirigiert Bachs Weihnachtsoratorium – kernig, kantig, mit Concentus Musicus Wien
Solche Streams eignen sich perfekt, um das eigene Hören zu schärfen: Wie unterscheiden sich Artikulation und Tempo? Wo setzen japanische Bach-Spezialist:innen andere Akzente als die großen europäischen Schulen?
Gerade Korea stellt derzeit einige der spannendsten Oratorien-Stimmen. Die Sopranistin Sunhae Im ist international für historisch informierte Interpretationen von Bach und Händel bekannt; sie singt regelmäßig Oratorienpartien und gehört zu den gefragtesten Sängerinnen für barocke Sakralmusik.(Wikipedia) In Einspielungen von Bachs Weihnachtsoratorium bringt sie eine helle, bewegliche Höhe mit, die die Linien fast schwerelos trägt – ideal für Arien wie „Bereite dich, Zion“ oder zarte Choralzeilen.
Parallel dazu hat sich Sumi Jo mit einem eigenen Weihnachtsalbum einen Namen gemacht, in dem sie unter anderem den Choral „Ich steh an deiner Krippen hier“ aus Bachs Weihnachtsoratorium interpretiert – eingebettet zwischen internationalen Weihnachtsliedern und Barock-Arien.(YouTube) Ihr Markenzeichen: eine glitzernde, aber dennoch innige Klangfarbe, die auch bekannten Weihnachtsklassikern eine neue Strahlkraft gibt.
Aktuell bleibt die Szene in Bewegung: Sunhae Im ist im Dezember 2025 etwa in Haydns Schöpfung zu erleben – ein weiteres großes Oratorium, das zwar nicht explizit weihnachtlich ist, aber in vielen Festprogrammen eine Rolle spielt.(Sunhae Im, soprano)
Wer sich breiter mit asiatischen Klassikstars beschäftigen möchte, findet auf STAGE+ ein ganzes Spektrum an Porträts – von der Geigerin Bomsori über Pianisten wie Yunchan Lim, Lang Lang oder Seong-Jin Cho.
Auch wenn sie nicht unmittelbar Weihnachtsoratorien spielen, prägen sie das Bild von „Klassik aus Fernost“ – und sind perfekte Ergänzung für eine festliche Listening-Session.
Für eine Weihnachts-Playlist, die den Bogen zwischen europäischen Referenzen und asiatischer Interpretationskunst spannt, könnte eine kleine Dramaturgie so aussehen:
Bach zum Ankommen
Starten Sie mit einem großen, klassischen Stream – etwa
Gardiner dirigiert Bachs Weihnachtsoratorium
oder der bereits erwähnten Richter-Aufnahme. So haben Sie ein „Klangfoto“ dessen, was jahrzehntelang als Maßstab galt.
Japanische Präzision als Kontrast
Im Anschluss lohnt sich der Sprung zu Masaaki Suzukis Einspielung des Weihnachtsoratoriums (Audio, z. B. über gängige Streamingdienste).(Discogs) Hören Sie gezielt auf Choralbehandlung und Rezitative – viele Details wirken wie fein graviert.
Händels Messiah mit globalem Blick
Für Händel bietet STAGE+ eine beeindruckende Auswahl – vom historischen Klang mit Karl Richter bis hin zum atmosphärischen Live-Mitschnitt aus Montréal:
Nézet-Séguin conducts Messiah in der Basilique Notre-Dame de Montréal
Ergänzen Sie dazu eine Aufnahme mit asiatischen Solist:innen oder einem asiatischen Chor – hier lohnt sich der Blick in aktuelle Konzertprogramme und Streaming-Angebote.
Zwischenstück: Klavierpoesie aus Asien
Zwischen Chorblöcken sorgen solistische Momente für Atempausen – etwa Debussy- oder Chopin-Miniaturen mit Seong-Jin Cho oder virtuose Zugaben von Yuja Wang. So bleibt die Playlist abwechslungsreich und doch im festlichen Gestus.
Weihnachtsoratorien gehören weltweit zu den meistgespielten Werken der Saison – und asiatische Talente sind längst vom „Gast“ zum prägenden Bestandteil dieser Tradition geworden. Wer ihre Interpretationen bewusst neben die großen europäischen Referenzaufnahmen stellt, erlebt nicht nur „festlichen Glanz aus Fernost“, sondern auch, wie lebendig und international diese Musik inzwischen atmet.
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