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My Foolish Heart

My Foolish Heart

Keith Jarrett, Gary Peacock, Jack DeJohnette

Dauer 109 Min

Album insights

Die Kirchenmusik von Franz Liszt umfasst eine Vielfalt von Werkgattungen - von Oratorien, Messen und Psalmen bis hin zu Hymnen, Motetten und Chorälen. Auch weltliche Kompositionen mit religiösen Themen wie Légendes und Harmonies poétiques et religieuses gehören dazu. Der Gregorianische Choral diente ihm dabei häufig als Inspirationsquelle. Obwohl dieser Choral im liturgischen Kontext heute selten verwendet wird, findet er in einigen Gemeindekirchen noch Anwendung. Die täglichen Gottesdienste waren reich an Elementen wie Psalmen, Hymnen, Lesungen und Gebeten, die gesungen oder intoniert wurden. Zu den regelmäßigen Gottesdiensten zählten Metten, Lobgesänge, Primen, Terzen, Sexten, Nonen, Vesper und Komplette.

Liszt vertiefte sich eingehend in den Gregorianischen Choral und verfügte über eine eigene Sammlung religiöser Literatur. Diese nutzte er vermutlich sowohl für persönliche Meditation als auch für gemeinsame Andachten. In seinen Werken verwendete er zwei unterschiedliche Notationsformen des Gregorianischen Chorals. Unter anderem komponierte er für den Kardinal von Hohenlohe in Rom und widmete der Manuskripterstellung besondere Aufmerksamkeit. Seine Kompositionen lassen sich als Chor- oder Solostücke interpretieren, wobei ein Tasteninstrument möglicherweise eine wichtige Rolle spielte.

Liszts Musik charakterisiert sich durch schlichte Strukturen und tonale Offenheit, ohne komplizierte harmonische oder kontrapunktische Elemente. Die Stücke eignen sich sowohl für spirituelle Andachten als auch für therapeutische Zwecke außerhalb traditioneller Aufführungssituationen. Das Klavier fungierte dabei lediglich als Vermittlungsinstrument und stand nicht im Mittelpunkt.

In seiner Werkgestaltung reproduzierte Liszt vollständige Gregorianische Choräle für verschiedene kirchliche Feste wie Weihnachten und die Karwoche. Er harmonisierte zentrale Choralverse und legte Wert auf präzise Stücknummerierung zur besseren Identifikation. Seine verschiedenen Harmonisierungsversionen bestimmter Passagen zeigen sein Streben nach dem perfekten musikalischen Ausdruck.